Romulus der Große: Wenn der Kaiser mehr Hühner als das Reich liebt!

Am 6. Juni 2025 feiert das Theater Heilbronn die Premiere von Dürrenmatts „Romulus der Große“, eine Komödie über den Untergang Roms.
Am 6. Juni 2025 feiert das Theater Heilbronn die Premiere von Dürrenmatts „Romulus der Große“, eine Komödie über den Untergang Roms. (Symbolbild/MS)

Romulus der Große: Wenn der Kaiser mehr Hühner als das Reich liebt!

Heilbronn, Deutschland - Am 6. Juni 2025 feiert das Theater Heilbronn die Premiere von Friedrich Dürrenmatts Komödie „Romulus der Große“. Die Vorstellung findet im Großen Haus statt und wird von Regisseur Gustav Rueb geleitet, der zuletzt mit „Achtsam morden“ auf sich aufmerksam machte. Laut lifePR dreht sich die Handlung um den letzten Kaiser Romulus, der sich mehr um seine Hühner kümmert als um die Geschicke des Römischen Reiches, das zu kollabieren droht.

In der Inszenierung wird Romulus, verkörpert von Oliver Firit, als eine absurde Figur dargestellt, die trotz der Bedrohung durch germanische Truppen passiv bleibt. Sein Plan, den Untergang seines Staates bewusst herbeizuführen, ist ein zentrales Element der Geschichte. Erzählt wird von einem Imperium, das durch interne Korruption und Unfähigkeit der Herrscher zu Grunde geht, während Romulus sich mit trivialen Dingen beschäftigt, wie seinem Hühnerzucht und dem Genuss von Spargelwein.

Die Figuren und ihre Konflikte

Die dramatische Erzählung spannt einen Bogen über die letzten Tage des Weströmischen Reiches, das im 5. Jahrhundert nach Christus langsam zerfällt. Romulus hat das römische Erbe verachtet und wünscht sich den Einmarsch der Germanen unter Odoaker, weil er eine Abneigung gegen die blutige Geschichte der römischen Kultur hegt. Seine Frau Julia, dargestellt von Sarah Finkel, versucht vergeblich, ihn zum Handeln zu bewegen, während er einem Angebot des Industriellen Cäsar Rupf, der Millionen in die Rettung Roms investieren würde, absagt. Rupf, gespielt von Tobias Loth, ist entschlossen, Rea, Romulus‘ Tochter, zu heiraten, um seine Gelder einzusetzen.

Ein weiterer zentraler Charakter ist der gebildete Patrizier Ämilian, verkörpert von Richard Feist, der aus germanischer Gefangenschaft zurückkehrt und den Geist des römischen Patriotismus verkörpert. Leider findet er sich in einer hoffnungslosen Lage wieder, als Romulus sich entscheidet, nichts zu unternehmen. Auch andere Berater und Minister sind in dieser verzweifelten Situation gefangen.

Dramatik und Relevanz

Die Komödie thematisiert durchaus ernsthafte Fragen über den Untergang von Zivilisationen und die Verantwortung von Führungspersonen. Dürrenmatt nutzt diese historische Inszenierung als Denkmodell, um über Nationalismus, autokratische Herrschaftsformen und die Verantwortung eines Staates nachzudenken. Die aktuellen Bezüge sind unverkennbar und laden zu einer tiefen Reflexion über die eigene Gesellschaft ein.

Die letzte Aufführung des Stücks spielt vom 15. bis 16. März 476, und der verkommene Kaiser Romulus muss sich schließlich dem Anführer der Germanen, Odoaker, stellen. Odoaker erkennt, dass er die Vorzüge der römischen Zivilisation wertschätzt. Diese Situation spiegelt die Konflikte und den Verfall des Römischen Reiches wider, insbesondere die endlichen Möglichkeiten der Herrschaft der letzten Weströmischen Herrscher, die in den Untiefen ihrer eigenen Untätigkeit und Absurdität gefangen sind, wie Wikipedia und Wikipedia darlegen.

Das Bühnenbild wird von Florian Barth gestaltet, während die Kostümgestaltung von Juliane Molitor und Nina Kroschinske übernommen wird. Die Musik stammt von Fiete Wachholtz und wird die Inszenierung bereichern. Im Zusammenspiel mit den thematischen Facetten wird „Romulus der Große“ sicherlich zu einem eindringlichen Erlebnis für das Publikum werden.

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OrtHeilbronn, Deutschland
Quellen