Geheimnisse des Süßen Sees: Archäologie trifft moderne Fischerei!

Entdecken Sie die faszinierende Geschichte des Süßen Sees in Sachsen-Anhalt, alte Siedlungen und nachhaltige Fischerei 2025.
Entdecken Sie die faszinierende Geschichte des Süßen Sees in Sachsen-Anhalt, alte Siedlungen und nachhaltige Fischerei 2025. (Symbolbild/MS)

Geheimnisse des Süßen Sees: Archäologie trifft moderne Fischerei!

Süßen, Deutschland - Der Süße See, einer der größten natürlichen Seen in Sachsen-Anhalt, erfreut sich nicht nur als Naherholungsgebiet zwischen Halle und Eisleben großer Beliebtheit, sondern ist auch ein bedeutender Standort für archäologische Entdeckungen. In der ehemaligen DDR war das Gebiet ein beliebtes Ziel für Datschen, heute thront es als landschaftliches Kleinod mit vielfältigem Freizeitwert.

Die Mansfelder Seen bieten nicht nur Erholungsmöglichkeiten, sondern auch Fischfang und Weinanbau. Der junge Berufsfischer Christian Kulawik revitalisiert die Fischerei mit innovativen Ideen. Seine nachhaltige Fischerei am Kerner See und der Verkauf von fangfrischen Produkten setzen neue Maßstäbe und beeinflussen die regionale Wirtschaft positiv. Die Fischerei in der Region besteht seit über 1100 Jahren und wird durch solch kreative Ansätze weiter gestärkt.

Archäologische Entdeckungen im Süßen See

Ein bedeutender Fortschritt in der Unterwasserarchäologie wurde durch den Unterwasser-Archäologen Sven Thomas erzielt. Er entdeckte Überreste einer versunkenen Siedlung aus der Bronzezeit, die möglicherweise Teil des ersten Staates Europas war. Mit Handelskontakten bis nach England und Ägypten könnte diese Siedlung eine Schlüsselrolle in der frühen Geschichte gespielt haben. Die Funde in dieser Region haben nicht nur wissenschaftliche Bedeutung, sondern inspirieren auch die Anwohner und fördern das regionale Bewusstsein, unterstützt durch den Fanclub „Malandis – Mansfelder Land im See“, initiiert von Ortsbürgermeister Ralf Leberecht.

Die aktuellen Forschungen am Süßen See sind Teil eines umfassenden Projekts in Kooperation mit verschiedenen Institutionen, darunter das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt und das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung. Seit 2018 liegt der Fokus auf der Vermessung des gesamten Seegrundes und der Identifikation potenziell archäologisch relevanter Strukturen, insbesondere in Gebieten mit Hinweisen auf alte Siedlungen und Grabanlagen.

Technologische Innovation im Forschungsprojekt

Zu den technologischen Neuerungen gehören der Einsatz eines 3D-Sonars auf einem Katamaran und halbautonome Tauchroboter, die mit Unterwasser-Videokameras ausgestattet sind, um die Effizienz der Untersuchungen zu steigern. Letztes Jahr konnten bereits Hinweise auf den urgeschichtlichen Seeuferverlauf und eine überflutete Siedlung identifiziert werden.

Die Dimensionen des Süßen Sees sind beeindruckend: er erstreckt sich über knapp 12 Kilometer und hat eine Fläche von ca. 250 Hektar. Allerdings stellt die Sedimentbedeckung des Seebodens, die stellenweise über 8 Meter erreicht, eine Herausforderung dar. Die Sichtweite für Taucher ist begrenzt, zwischen 0,5 und 1 Meter, was die archäologischen Arbeiten erschwert, aber nicht unmöglich macht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Süße See nicht nur ein Naturschatz ist, sondern auch ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben sind. Die Funde und die fortlaufenden Forschungen verändern die Wahrnehmung dieser Region grundlegend und schaffen eine spannende Schnittstelle zwischen Erholung, Geschichte und Wissenschaft. Der Klimawandel stellt nicht nur die ansässigen Winzer, wie Marion Krüger und ihre Tochter Franziska, vor Herausforderungen, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Region.

Für weitere Informationen zu den archäologischen Entdeckungen und Entwicklungen am Süßen See besuchen Sie die Artikel auf ARD Mediathek und Archäologie Online.

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OrtSüßen, Deutschland
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