Massiver Stellenabbau bei EMAG: 455 Jobs in Gefahr!
Maschinenbauer EMAG plant am Standort Salach den Abbau von 300 Stellen, unterstützt von IG Metall in kritischer Auseinandersetzung.

Massiver Stellenabbau bei EMAG: 455 Jobs in Gefahr!
Der Maschinenbau in Deutschland steht unter Druck, wie die aktuelle Situation des Unternehmens EMAG verdeutlicht. Das Unternehmen plant den Abbau von 455 Stellen an seinen deutschen Standorten. Dies entspricht nahezu einem Drittel der gesamten deutschen Belegschaft, die 2025 noch 1.509 Mitarbeiter zählt. Von den abzubauenden Stellen entfallen allein 300 auf den Hauptsitz in Salach, Baden-Württemberg. Diese Maßnahme wird von der IG Metall, die die Belegschaft unterstützt, scharf kritisiert. Der Betriebsrat habe ohne Beteiligung der Gewerkschaft verhandelt, was zu Unmut in der Belegschaft führte.
Der CEO von EMAG, Markus Clement, begründet die Entscheidung mit der aktuellen Marktsituation, die als äußerst herausfordernd eingeschätzt wird. Trotz bereits zuvor durchgeführter Maßnahmen zur Kostensenkung reichten diese nicht aus, um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Statt Abfindungen, bietet der Sozialplan der betroffenen Mitarbeiter lediglich einen Wechsel in eine Transfergesellschaft an.
Auswirkungen und Hintergründe des Stellenabbaus
Bereits im Vorjahr hatte das Unternehmen 124 Stellen am Hauptsitz abgebaut. Diese wiederholten Abbaumaßnahmen sind Teil eines größeren Trends in der Branche, der durch hohe Kosten, steigende Bürokratie und einen Umsatzrückgang von bis zu 20 Prozent gekennzeichnet ist. Diese Probleme werfen ein Schlaglicht auf die Schwierigkeiten, mit denen viele Maschinenbauunternehmen in Deutschland konfrontiert sind. Viele Betriebe berichten von leerem Lagerbestand und einem Rückgang der Aufträge, was zu Kurzarbeit und sogar Entlassungen führt.
Ein anderer Maschinenbauer aus dem Landkreis Göppingen verfolgt hingegen eine andere Strategie und setzt beim Stellenabbau auf ein Freiwilligenprogramm, um die Auswirkungen auf die Belegschaft zu mildern. Dies verdeutlicht, dass Unternehmen in der Maschinenbau-Branche unterschiedliche Ansätze bei der Bewältigung der Herausforderungen wählen.
Marktentwicklung im Maschinenbau
Der Maschinenbau ist seit jeher eine der wichtigsten Branchen in Deutschland, die sich mit der Entwicklung und Produktion von Maschinen und Anlagen befasst. Der Sektor umfasst eine breite Palette an technischen Produkten, die unter anderem in der Rohstoffgewinnung, Verkehrstechnik und Energieversorgung Anwendung finden. Historisch gesehen hat der Maschinenbau tief in der deutschen Kultur verwurzelt, die ihren Ursprung in der Metallbearbeitung und Schmiede hat.
Der aktuelle Rückgang in der Branche ist jedoch besorgniserregend. Laut dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) wird für 2024 ein Produktionsminus von 8 Prozent erwartet, mit einem weiteren Rückgang von 2 Prozent im darauffolgenden Jahr. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2024 gab es bereits 8 Prozent weniger Bestellungen, während die Kapazitätsauslastung in den Betrieben unter 80 Prozent liegt. Erschwerend kommen die gestiegenen Materialpreise durch geopolitische Konflikte und Veränderungen im Kaufverhalten der Verbraucher hinzu.
Um den Herausforderungen zu begegnen, fordern viele Unternehmen von der Politik eine Reduzierung der Bürokratie und finanzielle Entlastungen, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Der Maschinenbau steht somit nicht nur vor internen Herausforderungen, sondern ist auch auf Unterstützung von externen Faktoren angewiesen, um die Stabilität der Branche zu gewährleisten.