Weida feiert Tradition: Der Kuchenmarkt kämpft um Nachwuchs!

Weida feiert Tradition: Der Kuchenmarkt kämpft um Nachwuchs!
Weida, Deutschland - Die Stadt Weida in Thüringen hat eine beeindruckende Geschichte, die eng mit dem Backhandwerk verbunden ist. Im 19. Jahrhundert zogen viele Menschen nach Weida, um Brot und Kuchen zu kaufen, was durch die damalige Brotbank, die einzige ihrer Art in Thüringen, erleichtert wurde. Diese zentrale Verkaufsstätte für die örtlichen Bäckermeister bot eine Plattform für den Verkauf ihrer Waren und war bis zu ihrer Schließung im Jahr 1883 ein charakteristisches Gebäude der Stadt. Laut MDR berichten, dass dieses bedeutende Bauwerk mehrfach zerstört und wieder aufgebaut wurde, bevor es 1887 endgültig abgerissen wurde.
Heute lebt die Tradition in Weida weiter, insbesondere durch die Kuchenweide, die bis heute existiert und jährlich einen beliebten Kuchenmarkt veranstaltet. Bei diesem Event verkaufen die sogenannten Kuchenfrauen, die mit persönlichen Rezepten antreten, ihre leckeren Kreationen. Ein Backwettbewerb, der im letzten Jahr erstmals von einem Mann gewonnen wurde, trägt zur Belebung dieser Tradition bei. Stiftung für Erhaltung und Förderung der jahrhundertealten Backkultur sind jedoch dringend erforderlich, denn die Kuchenfrauen sind häufig über 80 Jahre alt und der Nachwuchs bleibt aus. Bettina Gunkel, Hauptamtsleiterin in Weida, organisiert den Kuchenmarkt und hat eine Veranstaltung namens „Piccolo und Kuchen“ ins Leben gerufen, um das Interesse an dieser Tradition zu fördern.
Die Herausforderungen der Kuchenfrauen
Auf einer kürzlich stattgefundenen Diskussion, die von Gunkel moderiert wurde, wurden verschiedene Ideen zur Erhaltung der Backtradition gesammelt. Darunter waren Vorschläge zur Gründung eines Kuchenmuseums und die Durchführung von Back-Workshops, um jüngere Generationen für das Backen zu begeistern. Die Teilnehmer waren sich jedoch uneinig über die Modernisierung der Kuchenangebote, da einige die bewährten Traditionen bewahren möchten.
Um die Struktur und Unterstützung für die Kuchenfrauen zu verbessern, wurde ein neues Vereinskonzept vorgeschlagen. Dieses Konzept soll auch Nicht-Backern die Möglichkeit bieten, sich aktiv zu engagieren und zur Förderung der Backkultur in Weida beizutragen. Gunkel setzt sich intensiv dafür ein, den Kuchenmarkt und die damit verbundene Tradition am Leben zu halten.
Der Weidsche Kuchenmarkt
Der 30. Weidsche Kuchenmarkt wird voraussichtlich am ersten Septemberwochenende stattfinden und sich als kulinarisches Highlight der Region etablieren. Die Organisation des Marktes geschieht in enger Zusammenarbeit mit kreativen und engagierten Mitstreitern, und es gibt viele Möglichkeiten, Ideen einzubringen. Hauptsponsor des Marktes ist die Ratiodata SE, die sich als neuer Arbeitgeber in Weida vorstellt.
Das Veranstaltungsareal wird im Markt und im Semmelweispark stattfinden, mit einer neuen Wein-Lounge an der Blauen Schürze. Livemusik wird das Event bereichern, mit Auftritten von Rockambulance und Eni & Friends auf einer großen Bühne. Das Bühnenprogramm wird tagsüber von Weidaer Vereinen gestaltet, während die „Jump your Style Crew“ als Special Guest auftritt.
Ein Kinder- und Familienfest im Semmelweispark wird zudem verschiedenen Aktivitäten bieten, unter anderem eine Blaulichtmeile, die von Feuerwehr und anderen Vereinen gestaltet wird. Ein Nachwuchswettbewerb zum Thema „Kuchenfrau“ will dafür sorgen, dass die jüngere Generation ebenfalls in die hiesige Backtradition integriert wird. Weitere Informationen können über den Verein „Wir für Weida“, bei Frau Sänger, oder direkt bei Bettina Gunkel eingeholt werden.
Die lange Geschichte der Weidaer Backwaren und die tief verwurzelte Tradition verleihen der Stadt ihren besonderen Charme und können auch in Zukunft nur gemeinsam mit kreativen Ideen und starkem Engagement bewahrt werden.
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Ort | Weida, Deutschland |
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