Sachsen will Rüstungsindustrie stärken: 200.000 neue Jobs in Sicht!
Sachsens IHK fordert mehr Rüstungsaufträge aus dem Sondervermögen. Chancen für 200.000 neue Jobs und Technologiefortschritt im Fokus.

Sachsen will Rüstungsindustrie stärken: 200.000 neue Jobs in Sicht!
Die sächsischen Industrie- und Handelskammern haben eine Stärkung der Rüstungsindustrie in Sachsen gefordert. IHK-Präsident Andreas Sperl betont die bedeutenden Chancen, die sich für die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie im Freistaat ergeben. Trotz der Tatsache, dass Sachsen in der Rüstungsbranche bislang schwach vertreten ist, mit 90% der Rüstungscluster, die sich in Westdeutschland befinden, gibt es laut saechsische.de signifikante infrastrukturelle Potenziale, die mit anderen Bundesländern, wie Bayern und Baden-Württemberg, verglichen werden können.
Das Bundeswehr-Sondervermögen von 100 Milliarden Euro sollte demnach nicht ungenutzt bleiben. Während die Rüstungsindustrie in Deutschland zuletzt mit einem Jahresumsatz von etwa 47 Milliarden Euro aufwarten konnte und die Rüstungsexporte 2022 einen Rekord von über 13 Milliarden Euro erreichten, wäre der Bedarf an 200.000 neuen Jobs im gesamten Bundesgebiet laut Sperl ein weiteres Argument für die Stärkung der sächsischen Industrie. Besonders die Verteidigung, die immer mehr Informations- und Cybersicherheitstechnologien umfasst, könnte von einer solchen Entwicklung profitieren.
Herausforderungen und Finanzierung
Die Rüstungsindustrie sieht sich jedoch gegenwärtig mit Herausforderungen konfrontiert. Laut spiegel.de wurden erste Rüstungsprojekte bereits gestrichen, und weitere könnten folgen. Die Bundesregierung hat zwar betont, dass es derzeit keinen Einsparungsbedarf bei konkreten Beschaffungsmaßnahmen gibt, doch die steigenden Zinsen führen zu einer verringerten Kaufkraft der noch vorhandenen Mittel, was sich negativ auf die Finanzierung zukünftiger Projekte auswirken könnte.
Das Sondervermögen, das im Juni 2022 vom Bundestag beschlossen wurde, ist vollständig kreditfinanziert. Zinslasten müssen vom Sondervermögen selbst getragen werden. Die hohe Inflation verschärft die Situation und beeinflusst die verfügbaren Mittel für die Bundeswehr erheblich. Dies könnte letztlich die notwendigen Investitionen in der Rüstungsindustrie weiter belasten.
Ausblick auf die Zukunft
Um die Chancen für die Rüstungsindustrie in Sachsen besser zu nutzen, ist eine Bestandsaufnahme der aktuellen Akteure nötig. Ein Symposium in Dresden, das die Zusammenführung von Zulieferern, Start-ups und Forschungsinstituten zum Ziel hat, könnte eine wichtige Rolle spielen, um Synergien zu schaffen und das Potenzial der Branche auszuschöpfen.
Die sächsische IHK zeigt sich erleichtert über den vom Landtag verabschiedeten Doppelhaushalt, der ohne Neuverschuldung auskommt. Trotz kleiner Zugeständnisse an die Opposition setzt man auf die zukünftige Entwicklung im Rüstungssektor, um die ambitionierten Pläne zu realisieren und Sachsen als Standort für die Verteidigungsindustrie zu stärken.