Hochwasser-Katastrophe im Kreis Göppingen: Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft!
Hochwasser im Kreis Göppingen: Folgeschäden, Einsatzkräfte und Prognosen nach schwerem Regen im Juni 2024.

Hochwasser-Katastrophe im Kreis Göppingen: Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft!
Anfang Juni 2024 erlebte der Kreis Göppingen ein verheerendes Hochwasser, das die Region in eine Notsituation versetzte. Ausgelöst durch tagelangen Dauerregen und heftige Gewitter, warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am 31. Mai 2024 vor einer hohen Hochwassergefahr. Für diesen Tag wurden prognostiziert, dass bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter fallen könnten. Die Flüsse und Bäche waren bereits randvoll und drohten zu übertreten, was die besorgniserregende Situation noch verschärfte. Am besagten Freitag, lagen die Pegelstände, wie am Fils-Pegel in Salach, dramatisch hoch – bei 99 Zentimetern, während der Normalwert bei 60 Zentimetern liegt. Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) prognostizierte sogar einen Höchststand von 369 Zentimetern. Solche Hochwasserereignisse sind in dieser Intensität selten und treten normalerweise nur alle zehn Jahre auf.
Die Lage eskalierte weiter. Laut den Landkreis Göppingen waren die Einsatzkräfte, darunter Gemeindefeuerwehren, Technisches Hilfswerk (THW) und Hilfsorganisationen, in erhöhter Alarmbereitschaft. Zur Erleichterung der Lage waren die Pegelstände im Landkreis seit dem 2. Juni 2024 zwar gesunken, jedoch blieben Bad Ditzenbach und Ebersbach lokale Schwerpunkte der Hochwasserproblematik. In den am stärksten betroffenen Orten wie Mühlhausen, Gruibingen, Wiesensteig, Bad Ditzenbach, Deggingen und Geislingen kam es zu hohen Schäden in Kellern, und eine weitere Vernässung wurde befürchtet.
Hilfe und Evakuierung
Die Situation erforderte umfangreiche Maßnahmen. Die höchsten Abflussraten seit 2001 in Salach, mit ca. 190 m³/s, veranlassten das THW zu einem umfangreichen Einsatz, bei dem 125 Helfer aus Geislingen, Göppingen und Gruibingen Sandsäcke befüllten und Pumparbeiten durchführten. Auch Evakuierungen waren notwendig, und die Malteser richteten eine Behelfsunterkunft in Uhingen ein, wo 20 Feldbetten für die betreuten Betroffenen bereitstanden. Am Wochenende nach dem Hochwasserereignis wurden 814 Anrufe und 136 Notrufe verzeichnet.
Die Trinkwasserversorgung war ebenfalls bedroht, insbesondere in Wiesensteig, wo ein Abkochgebot für das Trinkwasser erlassen wurde. Der Umgang mit den Folgen des Hochwassers verdeutlicht einmal mehr die Notwendigkeit, ein stärkeres Augenmerk auf den Hochwasserschutz zu legen. In Deutschland sind Hochwasser laut den Statista die häufigsten Naturkatastrophen, die seit dem Jahr 2000 fast 37 Prozent aller Naturkatastrophen ausmachten.
Langfristige Risiken und Strategien
Der anhaltende Klimawandel stellt ein zunehmendes Risiko für Hochwasserereignisse dar, da Wärme in der Atmosphäre mehr Wasser speichern kann und somit häufiger zu extremen Niederschlägen führt. Laut der Prognosen sind bereits 7,6 Prozent aller deutschen Adressen einem statistischen Hochwasserrisiko ausgesetzt. Besondere Sorge gilt den Ruinen unserer natürlichen Rückhaltflächen, die durch Bebauung und Flussbegradigungen immer mehr abnehmen. Tatsächlich sind mehr als zwei Drittel der ursprünglichen Flussauen in Deutschland verloren gegangen.
Die aktuellen Herausforderungen und die jüngsten Hochwasserereignisse illustrieren die Verwundbarkeit von Infrastruktur und Gesellschaft gegenüber extremen Wetterlagen. Ein entschlossener Ausbau des Hochwasserschutzes sowie die Rücksichtnahme auf natürliche Rückhaltebereiche sind von größter Bedeutung, um zukünftige Schäden zu minimieren und unsere Städte sicherer zu gestalten.