Rahel Varnhagen: Theaterstück begeistert in Feuchtwangen!
Anette Daugardt spielt Rahel Varnhagen in einem Theaterstück über ihre Berühmtheit und Korrespondenz. Bis 5. Juli in Feuchtwangen.

Rahel Varnhagen: Theaterstück begeistert in Feuchtwangen!
Am 27. Juni 2025 wird das Theaterstück über die beeindruckende Persönlichkeit Rahel Varnhagen in Feuchtwangen aufgeführt. Anette Daugardt verkörpert die Rolle der Rahel Varnhagen, die als bedeutende Schriftstellerin und Gastgeberin eines-einer der prominentesten Salons in Europa im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert gilt. Unterstützt wird sie von Uwe Neumann, der ihre zahlreichen Briefpartner spielt. Das Stück entfaltet sich in der Berliner Dachstube von Rahel Levin, später Varnhagen, um 1800 und zeigt ihre gesellschaftliche Stellung sowie ihre Beziehungen zu historisch bedeutenden Persönlichkeiten.
Rahel Varnhagen, geboren am 19. Mai 1771 in Berlin, war in eine wohlhabende jüdische Familie hineingeboren. Ihr Vater war Juwelier. Sie wurde ein zentraler Mittelpunkt für Künstler und Intellektuelle, zu besuch kamen unter anderem Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm von Humboldt und Clemens Brentano. Ihre Briefe, insgesamt rund 6.000 an 268 Personen, bilden die Grundlage für das Theaterstück, das bis zum 5. Juli in der Nixel-Scheune zu sehen ist. Karten sind erhältlich unter der Telefonnummer 09852 90444 und auf der Website www.kreuzgangspiele.de.
Rahel Varnhagen: Eine faszinierende Figur
Die Vielseitigkeit und Intensität von Varnhagens Korrespondenz machen sie zu einer der einflussreichsten Frauen ihrer Zeit. Obwohl sie keine bedeutenden Bücher schrieb, sind einige ihrer Essays in Publikationen wie „Das Morgenblatt“ und „Das Schweizerische Museum“ erschienen. Ihre Freundschaft mit Dorothea und Henriette Mendelssohn sowie Henriette Herz führte zur Gründung eines berühmten Berliner Salons, der Künstler und Philosophen anlockte.
Die Inszenierung hebt die Intelligenz und die fesselnde Persönlichkeit der Rahel Varnhagen hervor. Uwe Neumann verkörpert alle Gesprächspartner, was die Vielfalt ihrer Interaktionen verdeutlicht. Die Darbietung ist eine Hommage an eine Frau, die zu ihrer Zeit außergewöhnliche Herausforderungen meisterte, einschließlich ihrer späteren Konversion zum Christentum und der Heiratsbeziehung zu Karl August Varnhagen von Ense.
Die Darstellung von Rahel Varnhagen im Theaterstück spiegelt ihre komplexe Beziehung zu ihren jüdischen Wurzeln wider. Sie selbst berichtete von einem beständigen Interesse daran, die Lage ihrer ehemaligen Glaubensgenossen zu verbessern, was in den Briefen und Gesprächen deutlich wird, die im Stück thematisiert werden. Die Figur wird zur Symbolik für die Identitätssuche und die gesellschaftlichen Herausforderungen vieler Menschen jener Zeit.
Für diejenigen, die sich für das Leben und Werk Rahel Varnhagens interessieren, bietet dieses Theaterstück eine einzigartige Gelegenheit, mehr über eine beeindruckende Frau zu erfahren, die das kulturelle Leben ihrer Epoche maßgeblich prägte. Der Asteroid 100029 Varnhagen trägt ihr Andenken, ebenso wie eine Biografie von Hannah Arendt, die 1957 veröffentlicht wurde. Varnhagen starb am 7. März 1833 in Berlin und wurde auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof I beigesetzt, ein Ort, der heute viele Besucher anzieht, die ihr gedenken möchten.