Automaten ersetzen Postfilialen: Veränderungen in Baden-Württemberg!
Ebersbach an der Fils wird Teil von Baden-Württembergs Umstellung auf Postautomaten, um die Grundversorgung zu sichern.

Automaten ersetzen Postfilialen: Veränderungen in Baden-Württemberg!
In einem bedeutenden Schritt zur Anpassung des Postdienstes in Deutschland ersetzt die Deutsche Post zunehmend klassische Filialen durch Automaten, insbesondere in ländlichen Regionen von Baden-Württemberg. Diese Maßnahme folgt einer Gesetzesnovelle, die seit Januar 2025 die Automaten als offizielle Postfilialen anerkennt. Ziel der Umstellung ist die Gewährleistung einer postalischen Grundversorgung in Gegenden, die keine Partnergeschäfte haben, wie Schwäbische Post berichtet. Bis Ende September 2025 wurden bereits deutschlandweit 72 Automatenstandorte genehmigt, während weitere Anträge aktuell geprüft werden.
In Baden-Württemberg sind sechs Standorte für die Umstellung auf Automaten vorgesehen: Ebersbach an der Fils, Sinsheim (Marktstraße), Neulingen, Wellendingen, Steinhausen an der Rottum und Illerkirchberg. Zusätzliche sieben Standorte sollen bis Ende des Jahres folgen, unter anderem in Filderstadt-Harthausen und Rheinfelden (Baden) OT Herten. Diese Entwicklung erfolgt im Rahmen der Verpflichtung der Deutschen Post, in Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern eine Filiale zu betreiben, maximal zwei Kilometer entfernt von bebauten Wohngebieten. Aktuell betreibt die Post rund 12.600 Filialen in Deutschland, mit dem Ziel, auch in strukturschwachen Regionen weiterhin ein postalisches Angebot zu gewährleisten.
Kritik und Bedenken
Die Umstellung auf Automaten hat bereits Kritiker auf den Plan gerufen. Der Deutsche Landkreistag sowie der Sozialverband VdK äußern Bedenken hinsichtlich der Nutzerfreundlichkeit und Inklusion der Automaten. Zwar bieten die Automaten, auch Poststationen genannt, rund um die Uhr Zugang zu Dienstleistungen wie dem Kauf von Briefmarken sowie dem Abgeben und Abholen von Paketen, doch wird die fehlende persönliche Hilfe durch menschliche Mitarbeiter als nachteilig empfunden. Einige Politiker, wie der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Roloff, sehen jedoch die Automaten als sinnvolle Ergänzung in strukturschwachen Regionen.
Die Deutsche Post betont, dass die Lösung mit den Automaten nicht als vollständige Ersetzung der klassischen Filialen gedacht ist, sondern lediglich als punktuelle Ergänzung des Filialnetzes wirken soll. Insgesamt bleibt es abzuwarten, wie sich die Akzeptanz und der Nutzen der Automaten in den betroffenen Gebieten entwickeln werden. Bis zu 160 unbesetzte Pflichtstandorte existieren derzeit, deren Zahl trotz erleichterter Filialnetz-Regeln weiter gestiegen ist, was die Herausforderung unterstreicht, die Postdienste für alle Bürger zugänglich zu halten. Ingesamt gab es bis Ende September 2023 bereits 629 Anträge zur Genehmigung von Automatenstandorten bei der Bundesnetzagentur. Davon wurden 72 genehmigt und vier zurückgezogen, während der Rest aktuell noch in Prüfung ist, wie ZDF Heute berichtet.
Um den flächendeckenden Betrieb sicherzustellen, wird die Deutsche Post auch im Jahr 2025 Stellen abbauen, konkret sind bis Ende des Jahres 8.000 Stellen betroffen. Der Fokus auf Automaten zeigt die strategische Neuausrichtung des Unternehmens, um effizient auf die veränderten Anforderungen des Marktes zu reagieren und die postalische Grundversorgung in ländlichen Regionen sicherzustellen.