Kanalgeruch in Böhmenkirch: Anwohner fordern endlich Maßnahmen!
Bewohner der Baierstraße in Böhmenkirch klagen über Kanalgestank; SPD fordert Maßnahmen gegen giftige H₂S-Emissionen.

Kanalgeruch in Böhmenkirch: Anwohner fordern endlich Maßnahmen!
In Böhmenkirch klagen die Anwohner der Baierstraße seit über einem Jahr über einen starken Kanalgestank. Besonders während der laufenden Sanierungsarbeiten wird die Geruchsbelästigung spürbar. Der SPD-Landtagsabgeordnete Sascha Binder fordert nun das Regierungspräsidium und das Umweltministerium in Stuttgart auf, endlich zu handeln. Messungen haben teils hohe Konzentrationen des giftigen Gases Schwefelwasserstoff (H₂S) im Abwasser festgestellt, was die Anwohner in ihrer Lebensqualität erheblich einschränkt.
Trotz verschiedener Maßnahmen, die bei der Firma Fysam ergriffen wurden, bleibt das Problem ungelöst. Binder verlangt nicht nur Transparenz, sondern auch konkrete Maßnahmen zum Schutz der Anwohnergesundheit. In diesem Zusammenhang hat er sowohl an Regierungspräsidentin Susanne Bay als auch an Landesumweltministerin Thekla Walker geschrieben, um auf die Dringlichkeit der Situation aufmerksam zu machen.
Dokumentierte Geruchsbelästigung und offizielle Reaktionen
Die Geruchsbelästigung hat bereits zu behördlichen Maßnahmen geführt. Im Juli 2025 wiesen Messungen des Gefahrenstoffzuges des Landkreises Göppingen erhöhte H₂S-Konzentrationen im Abwasser der Firma Fysam nach. Am 1. September 2025 bemerkten Bauarbeiter erneut stark erhöhte Werte in der Baierstraße. Die Anwohner reagierten, indem sie Ende März 2025 Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Ulm erstatteten und eine Umweltmeldung beim Ministerium abgaben. Doch Binder kritisiert, dass es von Seite des Ministeriums bislang keine einzige konkrete Rückmeldung zu diesen Eingaben gab.
Die Firma Fysam hat zwar eine Anlage stillgelegt, um die Schadstoffbelastung zu reduzieren, jedoch bleibt die eigentliche Ursache der Geruchsbelästigung weiterhin ungeklärt. Binder fordert die Behörden auf, die Ergebnisse der Probenahmen vom Juli zu kommunizieren und Maßnahmen zur Beendigung der Geruchsbelästigungen zu ergreifen. Dabei betont er, dass die Aufsichtsbehörden für die Schaffung von Transparenz und die Durchführung von Handlungen verantwortlich sind.
Ursachen für Geruchsbelästigung
Die Problematik ist nicht neu. In vielen Fällen stammt die Geruchsbelästigung durch Kleinkläranlagen, insbesondere durch das Gas Schwefelwasserstoff (H₂S). Mangelnde Be- und Entlüftung von Kanalisationsanlagen führt zu Ansammlungen von stinkenden Gasen und erhöhten H₂S-Konzentrationen, wie das Institut Halbach berichtet. Wenn diese Anlagen nicht ausreichend belüftet werden, kann dies zu Korrosion und ernsthaften Geruchsproblemen führen. Dringende Lösungen sind notwendig, um diese gesundheitlichen Risiken zu beseitigen und die Lebensqualität der Anwohner zu sichern, besonders in einer derart sensiblen Wohnsituation wie in Böhmenkirch.
Die Ereignisse in Böhmenkirch sind ein eindringliches Beispiel für die Notwendigkeit von effizientem Handeln der Behörden in Bezug auf Umwelt- und Gesundheitsfragen. Nur durch gezielte Maßnahmen kann das Vertrauen der Bürger in die zuständigen Stellen langfristig wiederhergestellt werden.