Beinsteins Ortsvorsteher bricht das Weinglas: Edles Bier statt Wein!
Thilo Schramm, Biersommelier und Ortsvorsteher, präsentiert edles Bier aus Birenbach statt Wein beim Waiblinger Marktplatz-Event.

Beinsteins Ortsvorsteher bricht das Weinglas: Edles Bier statt Wein!
Der Ortsvorsteher von Beinstein, Thilo Schramm, sorgte am Freitag auf dem Waiblinger Marktplatz für besondere Entzückung, als er beim Finale von „Waiblingen erfrischt“ edle Biere anstelle von Wein präsentierte. Schramm, ein ausgebildeter Biersommelier, möchte mit dieser Entscheidung die Bierkultur in den Vordergrund rücken und deren Stellung in der Gastronomie stärken.
Die Veranstaltung wurde musikalisch von der Metzger Fuhrmann Group (MFG) begleitet und bot zahlreiche Gelegenheiten, verschiedene Biere zu probieren. Schramm brach damit die Tradition, die den Wein in der Region bevorzugt, und hat stattdessen Bier aus Birenbach ausgewählt. In Deutschland gibt es ungefähr 12.000 verschiedene Biersorten, wobei die meisten davon im Land gebraut werden.
Bierkultur im Vergleich
Schramm hebt hervor, dass die Bierkultur in Belgien, Tschechien, England und den USA seiner Meinung nach der deutschen überlegen ist. Besonders auffällig seien die speziellen Bier-Cafés in Belgien und die reichhaltige Auswahl an Bieren in der Gastronomie. Sein Wunsch ist es, dass Bier den gleichen Stellenwert wie Wein erhält. Er wird sich im kommenden Jahr 2024 bei der Trumer Privatbrauerei in Obertrum nahe Salzburg zum Biersommelier weiterqualifizieren.
Die Craftbeer-Bewegung, die seit etwa zehn Jahren an Popularität gewinnt, spielt in diesem Kontext eine zentrale Rolle. Craftbier wird von kleinen, unabhängigen Brauereien handwerklich gebraut und unterscheidet sich durch unkonventionelle Hopfensorten und innovative Bierstile von industriell gefertigten Bieren. Wikipedia berichtet, dass diese Bewegung Ende der 1970er Jahre in den USA entstanden ist und mittlerweile weltweit an Bedeutung gewonnen hat.
Vielfalt und Akzeptanz von Bier
Bei der von Schramm veranstalteten Reihe wurden sieben besondere Biere von Eremita Braukunst vorgestellt, darunter das kaltgehopfte „Frida Pils“. Auch alkoholfreies Bier fand großen Anklang – so wurde eine naturtrübe Variante aus der Haderner Bio-Brauerei aus München angeboten. Schramm betont die Vielfalt der Geschmäcker und betont, dass die Akzeptanz von alkoholfreiem Bier zunimmt.
Die Globalisierung hat auch in Deutschland Spuren hinterlassen. Im gesamten Land haben sich zahlreiche Craftbier-Brauereien etabliert, die von der Reduzierung der Biersteuer für Brauereien mit geringer Produktion profitieren. Diese kleinen Brauereien sind es, die mit ihrer Kreativität und Innovationskraft die Bierlandschaft revolutionieren.
Schramms Engagement für die Bierkultur zeigt, dass er der Meinung ist, dass Deutschland von einer Neudefinition seiner Bierkultur profitieren könnte. Die Craftbeer-Bewegung könnte hier einen entscheidenden Beitrag leisten, um Bier in der Gastronomie den Stellenwert zu geben, den es verdient. Der Weg, den Schramm einschlägt, könnte als Vorbild für zukünftige Initiativen dienen, die die Vielfalt und das Geschmackserlebnis von Bier aufwerten.
Insgesamt wird deutlich, dass der Ortsvorsteher mit seiner Initiative nicht nur einen Schritt in Richtung einer stärkeren Präsenz von Bier in der Gastronomie wagt, sondern auch die Werte und Traditionen rund um dieses traditionsreiche Getränk neu beleuchten möchte. Dies könnte den Grundstein für eine wertschätzendere Betrachtung der deutschen Bierkultur legen, die in ihren Facetten mehr Beachtung finden sollte.