Hitzealarm: Über 12 Millionen Deutsche leben in gefährlichen Hitzezonen!
Hitzealarm: Über 12 Millionen Deutsche leben in gefährlichen Hitzezonen!
Bad Boll, Deutschland - In Deutschland führt die anhaltende Hitzebelastung zu alarmierenden Zuständen in vielerorts. Laut einem aktuellen Bericht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sind mehr als 12 Millionen Menschen in Gebieten wohnhaft, die als extrem hitzebelastet eingestuft werden. Diese Erkenntnisse stammen aus dem neuen Hitzebetroffenheitsindex (HBI), der für 190 deutsche Städte erstellt wurde. Die Analyse berücksichtigt unter anderem Oberflächentemperaturen und Bevölkerungsdichten und ermöglicht eine präzisere Bewertung der hitzebedingten Risiken für städtische Populationen. Insgesamt wurden 31 Städte als „Rot“, 131 als „Gelb“ und 28 als „Grün“ klassifiziert, wobei Städte im Süden, wie Mannheim, Ludwigshafen und Worms, besonders betroffen sind.
Frankfurt am Main ist das schlechteste Beispiel. Hier leben 60 % der Bevölkerung in stark hitzebelasteten Gebieten, während die Temperatur regelmäßig über 36 Grad steigt. Die Stadt hat zudem eine Versiegelung von 50 % der Fläche, wobei lediglich 2,6 % begrünt sind. Diese Situation macht einen dringenden Handlungsbedarf deutlich.
Notwendigkeit für mehr Grün in Städten
Die Deutsche Umwelthilfe fordert daher gesetzliche Vorgaben für Grünanteile in städtischen Bauvorschriften, um die Lebensqualität unter der anhaltenden Hitzebelastung zu verbessern. „Hitzeschutz sollte einen ähnlichen Stellenwert erhalten wie Wohnungsbau und Infrastruktur“, heißt es in der Mitteilung der DUH. Bürger können sich über Online-Plattformen für mehr Hitzeschutz in ihren Kommunen einsetzen, was an der breiten Resonanz der Öffentlichkeit abzulesen ist.
Das Thema hat durch die Veröffentlichung umfangreicher Analysen und durch Presseveranstaltungen, wie zum Beispiel der letzten am 30. Juli 2024, die mediale Aufmerksamkeit stark erhöht. Über 60 Teilnehmer aus bundesweiten Pressestellen waren anwesend, was das öffentliche Interesse an der Thematik verdeutlicht. Viele Menschen machen sich zunehmend Sorgen über die Auswirkungen der städtischen Hitze und die Bedeutung von Grünanlagen in der Nähe von Wohngebieten.
Kritik an technischen Lösungen
Obwohl technische Lösungen wie Klimaanlagen oft als Antwort auf die sommerlichen Temperaturen genannt werden, stellt die DUH diese skeptisch in Frage. Stattdessen wird die Begrünung als die effektivere Lösung angesehen, um Städte abzukühlen und die Luftqualität zu verbessern. Dies ist besonders wichtig, da sozial benachteiligte Gruppen überproportional von Hitzebelastungen betroffen sind. Ein effektives Hitze-Management könnte daher entscheidend für eine gerechtere Stadtentwicklung sein.
Die Daten zur Hitzebelastung und die daraus abgeleiteten Empfehlungen wurden von der Firma LUP GmbH im Auftrag der DUH mittels Fernerkundungsanalysen erstellt. Diese wurden auf Basis amtlicher Daten und des aktuellen Zensus von 2022 sowie Satellitendaten aus dem Copernicus-Programm untersucht. So hat die DUH nun eine deutschlandweite Statistik und Rangliste zu den Zuständen der deutschen Städte, die als Grundlage für zukünftige Maßnahmen dienen soll.
Die Herausforderungen, vor denen die Städte in Deutschland stehen, sind gewaltig. Der Handlungsdruck wächst, und es sieht so aus, als ob sowohl politisches Handeln als auch das Engagement der Bürger gefragt sind, um die durch die extreme Hitzebelastung entstehenden Probleme zu bewältigen.
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Ort | Bad Boll, Deutschland |
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