Ehemaliger Dekan Erich Haller verstorben – Aalen trauert um ein Urgestein

Ehemaliger Dekan Erich Haller verstorben – Aalen trauert um ein Urgestein
Aalen, Deutschland - Erich Haller, ein langjähriger und geschätzter evangelischer Dekan der Stadtkirche in Aalen, ist am 29. Juni 2025 im Alter von 82 Jahren verstorben. Haller wurde am 7. Oktober 1942 in Stuttgart geboren und wuchs in der baden-württembergischen Landeshauptstadt auf. Seine erste Pfarrstelle hatte er ab 1972 als Jugendpfarrer in Stuttgart inne, bevor er 1980 Gemeindepfarrer in Neuhausen auf den Fildern wurde.
Am 20. August 1993 trat er seine Position als erster Pfarrer der Stadtkirche Aalen an, nachdem er von Prälat Rolf Scheffbuch eingesetzt wurde. Während seiner 14-jährigen Amtszeit, bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand am 31. März 2007 durch Prälatin Gabriele Wulz, hatte er maßgeblichen Einfluss auf die evangelische Gemeinschaft in der Region. Unter seiner Führung wurden zahlreiche wichtige Projekte initiiert, darunter die Einführung der ersten Pfarrpläne, die Gründung des Kreisdiakonieverbands Ostalb und die Einrichtung eines ambulanten Hospizdienstes.
Wirken und Vermächtnis
Haller war nicht nur Dekan, sondern auch geschäftsführender Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Aalen. Nachfolger von Christoph Hahn, der von 1978 bis 1993 das Amt bekleidete, brachte er neue Ideen ein und sorgte für strukturelle Veränderungen innerhalb der Kirche. Er war verantwortlich für einen Umsatz von drei Millionen Euro und holte die Samariterstiftung zur Unterstützung in die Gemeinde. Seine Reformen waren eine Antwort auf die demografischen Veränderungen und die Säkularisierung, denen die Kirche gegenüberstand.
Auch nach seiner Pensionierung engagierte sich Haller weiterhin für die Gemeinschaft. Er blieb in Aalen, wo er aktiv Vorträge hielt und bis zuletzt in der Bibelstunde des CVJM Aalen tätig war. Zudem übernahm er in den letzten Jahren den Vorsitz im örtlichen Geschichtsverein. Unterstützend war er bis 2022 Mitglied des Stiftungsrates der Samariterstiftung in Nürtingen und bis 2023 im Vorstand des Diakoniefördervereins aktiv.
Persönliches Leben
Haller lebte mit seiner Frau Irene in Aalen und hatte eine Tochter, die mit ihrer Familie ebenfalls in der Stadt lebt. Er feierte im April 2021 seinen 75. Geburtstag, den er gemeinsam mit seiner Frau in der Toskana verbrachte. Bekannte und Kolleginnen sowie Kollegen beschreiben Haller als geschätzten Berater, dessen Rat in verschiedenen Angelegenheiten oft gesucht wurde, insbesondere während der Amtszeit seines Nachfolgers Albrecht Daiss.
Sein Tod ereignete sich im Ostalbklinikum und hinterlässt eine Lücke in der evangelischen Gemeinschaft. Eine Trauerfeier wird am Montag, 7. Juli um 10 Uhr in der Stadtkirche Aalen abgehalten, gefolgt von der Beerdigung auf dem Waldfriedhof. Schwäbische.de berichtet von seinem bewegten Leben und umfangreichen Engagement während seiner Karriere, welches viele Spuren hinterlässt. Auch in seiner Sicht auf aktuelle gesellschaftliche Themen, wie beispielsweise die öffentliche Segnung homosexueller Paare, zeigte Haller sich gelassen und offen.
Die Region Aalen und darüber hinaus wird sich an Erich Haller erinnern, nicht nur als Dekan, sondern auch als einen Menschen, der die evangelische Kirche in dieser Zeit geprägt und mitgestaltet hat. Schwäbische Post hebt hervor, wie wichtig seine Arbeit und seine Beiträge für die Gemeindestruktur waren.
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Ort | Aalen, Deutschland |
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