Mutlangen startet Naturprojekt: Blumenwiesen für mehr Vielfalt!
In Mutlangen startet das NABU-Projekt "Natur-nah-dran", um heimische Wildpflanzen und Biodiversität zu fördern.

Mutlangen startet Naturprojekt: Blumenwiesen für mehr Vielfalt!
In Mutlangen hat heute, am 13. Oktober 2025, die Umsetzung des Projekts „Natur-nah-dran“ begonnen. Dieses innovative Vorhaben zielt darauf ab, die biologische Vielfalt in Siedlungsgebieten zu fördern. Der Auftakt des Projekts fand in Form eines Workshops statt, an dem Bauhofbeschäftigte und Amtsleiter aus acht Kommunen in Baden-Württemberg teilnahmen. Bürgermeisterin Stephanie Eßwein eröffnete die Veranstaltung und hob die Bedeutung des Projektes für die nachhaltige Entwicklung der Region hervor.
Projektleiter Martin Klatt vom NABU erläuterte den Teilnehmern die Vorteile heimischer Wildpflanzen. Diese Pflanzen sind nicht nur an die lokalen Bedingungen angepasst, sondern benötigen zudem keine künstliche Bewässerung, was sie besonders attraktiv für die Gestaltung von Grünflächen macht. Im Gegensatz zu herkömmlichem Kommunalgrün, das eine durchschnittliche Pflegezeit von 15 Minuten pro Quadratmeter erfordert, beträgt die Pflegezeit für die „Natur-nah-dran“-Flächen lediglich etwa 30 Sekunden jährlich.
Geplante Umgestaltungen und Vorteile für die Artenvielfalt
Im Rahmen des Projekts sind mehrere Umgestaltungen in Mutlangen geplant. Dazu gehören:
- Schotterbeete und Baumscheiben am Mutlanger Forum
- Eine Blumenwiese sowie eine niedrige Wildgehölzhecke und ein Wildblumenwall an der Grundschule Hornbergstraße
- Ein Wildpflanzenhügel in der Spraitbacher Straße
Diese Veränderungen sollen nicht nur den öffentlichen Raum aufwerten, sondern auch ein günstiges Habitat für die heimische Tierwelt schaffen. Die naturnahen Flächen bieten vielen Insekten, wie beispielsweise Wildbienen und Schmetterlingen, wichtige Nahrungsquellen, da sie auf bestimmte heimische Stauden, Blumen oder Sträucher spezialisiert sind. Zuchtformen oder Pflanzen aus anderen Kontinenten sind für diese Insekten häufig nicht geeignet.
Bedeutung der Biodiversität für die Region
Ein zentrales Ziel des Projekts ist die Förderung der genetischen Vielfalt durch die Verwendung von heimischem Saatgut, das optimal an die jeweiligen Standorte angepasst ist. Materialien wie Steine, Totholz und Sand werden in den naturnahen Projekten eingesetzt, um Lebensräume für verschiedene Tierarten zu schaffen. So bieten die Flächen unter anderem Eidechsen Sonnenplätze, während Igel in den neuen Strukturen Verstecke finden können.
Darüber hinaus dienen dürren Stängeln als Überwinterungsquartiere für Insekten, was nicht nur die Artenvielfalt fördert, sondern auch die Nahrungsversorgung für Vögel steigert. Insektenfressende Vögel wie Amsel, Hausrotschwanz und Rotkehlchen profitieren von den reichhaltigen Nahrungsquellen auf diesen Flächen, während samenfressende Vögel wie Bluthänfling und Distelfink die reifen Samen der Wildstauden nutzen.
Das Projekt „Natur-nah-dran“ hat bereits in Abtsgmünd, das seit 2016 teilnimmt, erfolgreich gewirkt. Nun sollen auch die Städte Mutlangen und Ellwangen von den positiven Effekten profitieren. Zudem wird angestrebt, dass private und gewerbliche Flächenbesitzer das Projekt nachahmen. Ein Beispiel hierfür ist das Daimler-Truck-Werksgelände, das bereits 3.500 Quadratmeter naturnah gestaltet hat und somit einen Lebensraum für 22 verschiedene Wildbienenarten bietet.
Für weitere Informationen zu diesem Projekt und den damit verbundenen Zielen empfiehlt sich ein Blick auf die Webseite des NABU Baden-Württemberg, wo ausführliche Informationen über die Aktionen und Strategien zur Förderung der Natur bereitgestellt werden. So berichtet Gmünder Tagespost über den aktuellen Stand in Mutlangen, während NABU Baden-Württemberg die allgemeinen Aspekte des Projekts auf seiner Plattform thematisiert.