Von Kirchheim nach Brasilien: Kathrin und Thommy zahlen einen hohen Preis!

Von Kirchheim nach Brasilien: Kathrin und Thommy zahlen einen hohen Preis!

Kirchheim unter Teck, Deutschland - Kathrin und Thommy haben den großen Schritt gewagt und ihr Restaurant „Zur Brücke“ in Kirchheim unter Teck aufgegeben, um in Brasilien ein neues Leben zu beginnen. Der Traum vom eigenen Lokal und das Verlangen nach dem Meer führten sie ins südamerikanische Land. Die Vorbereitungen waren jedoch alles andere als einfach, wie Kathrin in ihrem Bericht schildert. Bereits vor dem Umzug traten Herausforderungen auf: eine verzögerte Aufenthaltsgenehmigung, ein defektes erstes Auto und ein neues Lokal, das in einem unzumutbaren Zustand war. Diese Erfahrungen erwiesen sich als emotional belastend und forderten die Familie stark.

Die Entscheidung für Brasilien fiel nicht leicht. Ursprünglich hatten Kathrin und Thommy auch Thailand in Betracht gezogen, verworfen jedoch die Idee aufgrund der ungünstigen Geschäftsgesetze. Spanien kam ebenfalls nicht infrage, da die Kosten dort zu hoch und die Regionen überfüllt waren. Letztendlich war die Wahl auf Brasilien gefallen, dennoch stellten sich die Schwierigkeiten als gemischter Erfolg dar, insbesondere für ihre Tochter Jessi, die damals 12 Jahre alt war. Die neue Sprache und der Mangel an Freunden erschwerten die Umstellung so sehr, dass sie 2014 alleine nach Deutschland zurückkehrte.

Die Herausforderungen für Auswanderer in Brasilien

Generell bieten sich Deutschen in Brasilien sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Brasilien ist bei Auswanderern aufgrund seiner Lebensfreude, der positiven Kultur und der beeindruckenden Natur sehr beliebt. Die Lebenshaltungskosten sind in vielen Regionen niedriger als in Deutschland, und das Klima ist angenehm. Doch diese positiven Aspekte gehen oft Hand in Hand mit Herausforderungen. Die Einwanderungsbürokratie erweist sich als komplex und die Sprachbarrieren sind spürbar, da Portugiesisch die Amtssprache ist. Sicherheitsprobleme in Großstädten und unterschiedliche Infrastrukturen erfordern eine sorgfältige Wahl des Wohnorts. Auch Gesundheitsrisiken durch tropische Krankheiten sind nicht zu vernachlässigen. Laut auswandern-info.com verließen 2014 bis 2023 insgesamt 11.225 Deutsche Brasilien, während 15.832 zurückkehrten.

Besonders für Familien mit Kindern ist das Bildungssystem von zentraler Bedeutung. In Brasilien gibt es sowohl öffentliche als auch private Schulen, wobei Letztere oft einen höheren Standard bieten. Internationale Schulen in größeren Städten ermöglichen den Unterricht in mehreren Sprachen. Gute Kinderbetreuung ist ebenfalls vorhanden, und viele Familien nutzen Haushaltshilfen oder Kindermädchen. Bei der Wohnortwahl sollte auf sichere Gegenden geachtet werden, um die Sicherheit der Familie zu gewährleisten.

Suchende nach beruflichen Möglichkeiten

Ein weiterer Aspekt ist, dass Brasilien qualifizierte Fachkräfte benötigt. Ingenieure, IT-Spezialisten und Wissenschaftler haben gute Chancen auf attraktive Positionen in internationalen Unternehmen. Allerdings sind auch hier Sprachkenntnisse entscheidend, um im beruflichen Umfeld voranzukommen. Die Arbeitskultur ist stärker auf persönliche Beziehungen ausgerichtet, was für viele Deutsche eine Anpassung darstellt. Die dortige Wirtschaft ist in vielen Sektoren wachsend, was zusätzliche berufliche Chancen eröffnet.

Insgesamt erfordert das Auswandern nach Brasilien eine umfassende Planung und Vorbereitung. Die Möglichkeiten, die das Land bietet – von einem entspannten Lebensstil bis hin zu kostengünstigen Immobilien – sind verlockend, jedoch sollten die Herausforderungen nicht unterschätzt werden. Ein detaillierter Geschäftsplan ist ratsam, um ein Visum für Selbstständige zu beantragen, während Künstler von der lebendigen Kunstszene in Städten wie São Paulo und Rio de Janeiro profitieren können, wie perspektiveausland.com und auswandern-info.com betonen.

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OrtKirchheim unter Teck, Deutschland
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