Kongresszentrum Gersag in Emmen vor Betreiberwechsel: Was nun?

Kongresszentrum Gersag in Emmen vor Betreiberwechsel: Was nun?
Emmen, Schweiz - Das Kultur- und Kongresszentrum Gersag in Emmen LU steht vor einem bedeutenden Betreiberwechsel. Die Gemeinde Emmen hat beschlossen, die Pacht für das Zentrum sowie das Restaurant Prélude neu auszuschreiben. Diese Entscheidung wird zur Folge haben, dass die aktuellen Pächter, die das Musicaltheater «Le Théâtre» und das Restaurant Prélude führen, bereits Ende des Jahres 2025 zurücktreten werden. Die Betreiber haben den Gemeinderat darüber informiert, dass sie den auslaufenden Mietvertrag nicht verlängern möchten. Der Hauptgrund für ihren Rückzug sind finanzielle Schwierigkeiten, die sich aus den letzten Musical-Eigenproduktionen ergeben haben, so nau.ch.
Die Betreiber haben in den letzten Monaten ihren Fokus auf die Vermietung der Räumlichkeiten und die Gastronomie gelegt, da diese Bereiche finanziell stabil waren. Dennoch haben sie aus persönlichen Gründen entschieden, den Betrieb nicht fortzuführen. Der Gemeinderat hat das Ende des «Le Théâtre» bedauert und sieht darin einen Rückschlag für das Musicalgenre in der Zentralschweiz. Patrick Schnellmann, Gemeinderat, betont die Notwendigkeit eines starken Konzepts und einer lokalen Verankerung für den Nachfolger.
Öffentliche Bedenken und finanzielle Herausforderungen
Inmitten dieser Entwicklungen zeigen die Einwohnerräte der Gemeinde Emmen Besorgnis über die finanzielle Situation der Circomedia AG, die Muttergesellschaft des Theaters und des Restaurants. Die Parteien FDP, SVP, Mitte, SP und die Grünen/GLP haben eine dringliche Interpellation eingereicht, in der sie die Zukunft des Kulturzentrums Gersag, die finanziellen Auswirkungen für die Gemeinde und die Kostendeckung des Restaurants Prélude thematisieren. Besonders im Fokus stehen die finanziellen Verpflichtungen der Prélude Gastronomie AG, die diese gegenüber der Gemeinde nicht erfüllt hat, wie emmen.ch berichtet.
Im neu ausgeschriebenen Pachtvertrag soll die jährliche Entschädigung an die Gemeinde 220.000 Franken betragen, aber Parlamentarier halten diesen Betrag für „nicht realistisch“ und befürchten mögliche weitere finanzielle Verluste. Die Circomedia AG wird im Februar 2025 aufgelöst und befindet sich derzeit in Nachlassstundung, während die Prélude Gastronomie AG als Tochterunternehmen ebenfalls in einer vergleichbaren Situation ist.
Die Unsicherheit schwebt über der Zukunft der musikalischen Veranstaltungen im Zentrum Gersag. Es bleibt abzuwarten, wie die Gemeinde und potentielle neue Betreiber mit dieser Herausforderung umgehen werden. Bewerbungen für die Nachfolge sind bis zum 15. August möglich, und die Hoffnung bleibt, dass ein neues Konzept das kulturelle Leben in Emmen neu beflügeln kann.
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Ort | Emmen, Schweiz |
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