Esslingen unter Druck: 200 Stellenabbau und Haushaltssperre bis 2025!
Esslingen plant bis 2030 den Abbau von 200 Verwaltungsstellen, um Kosten zu senken und den Haushalt zu konsolidieren.

Esslingen unter Druck: 200 Stellenabbau und Haushaltssperre bis 2025!
Die Stadt Esslingen steht vor weitreichenden Sparmaßnahmen, die drastische Auswirkungen auf die Verwaltung haben werden. Bis zum Jahr 2030 plant die Stadt den Abbau von etwa 200 Stellen in der Verwaltung, was etwa 10 Prozent der gesamten Belegschaft von rund 2000 Mitarbeitern entspricht. Diese Entscheidung wurde notwendig, um den Schwierigkeiten bei den Einnahmen aus der Gewerbesteuer und den steigenden Ausgaben entgegenzuwirken, wie Stuttgarter Nachrichten berichtet. In den kommenden zwei Jahren werden etwa 60 Stellen gestrichen, gefolgt von weiteren 125 Stellen in den Jahren 2028 und 2029.
Um diese Personalkosten um insgesamt 4,4 Millionen Euro zu reduzieren, was etwa sechs Prozent der gesamten Personalausgaben entspricht, wird auf eine Mischung aus Einsparungen bei den Personal- und Sachkosten gesetzt. Letztere sollen um weitere 4,6 Millionen Euro sinken, mit dem Gesamtziel, bis 2030 Einsparungen in Höhe von 11,3 Millionen Euro zu erreichen.
Haushaltssperre als Reaktion auf sinkende Einnahmen
Oberbürgermeister Matthias Klopfer hat zudem eine Haushaltssperre bis zum Ende des Jahres verhängt, was die finanziellen Herausforderungen der Stadt untermauert. Der drastische Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen ist der Hauptgrund für diese Maßnahme. Laut Mein Stuttgart werden die Gewerbesteuereinnahmen voraussichtlich von 94,7 Millionen Euro auf nur noch 76,6 Millionen Euro sinken, was einen Verlust von 18,1 Millionen Euro bedeutet. Vorauszahlungen der Gewerbesteuer für 2025 zeigen einen Rückgang um 12,3 Millionen Euro.
Die Haushaltssperre soll sicherstellen, dass nur die wichtigsten Ausgaben gedeckt werden und nicht notwendige Ausgaben bis auf weiteres eingefroren werden. Gesetzliche Verbindlichkeiten sowie laufende Investitionsprojekte, darunter die Umgestaltung des Esslinger Marktplatzes und die Arbeiten an der Pliensaubrücke, sind von der Sperre ausgenommen.
Die Auswirkungen auf die Bürger
Obwohl die Verwaltung Einsparungen anstrebt, könnten gewisse Dienstleistungen für die Bürger betroffen sein. Einschränkungen könnten sogenannte „Nice-to-haves“ betreffen, wie engere Bustaktungen und kostenlose Bustransfers an Veranstaltungstagen. Die Stadt plant dabei, die Auswirkungen auf die Bürger durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und Digitalisierung zu minimieren.
Zudem wird betont, dass ausgebildete Fachkräfte und Stellen, die zu mindestens 75 Prozent von Dritten finanziert werden, von den Einsparungen ausgenommen sind. Angesichts der aktuellen finanziellen Lage wurde außerdem die Diskussion um eine fünfte Bürgermeisterstelle eingestellt. In den vergangenen sieben Jahren kam es bereits zu fünf Haushaltssperren, dennoch wird die derzeitige Situation als beherrschbar eingeschätzt.
Die Stadt Esslingen steht vor großen Herausforderungen bei der Haushaltskonsolidierung, die 2020 begann. Die Zukunft bleibt ungewiss, doch die Stadtverwaltung verfolgt einen klaren Sparkurs, um die finanziellen Rahmenbedingungen zu verbessern und den Haushalt langfristig zu stabilisieren.