Esslingen in der Krise: Traditionsgeschäfte sterben, Automat flutet Innenstadt!

Esslingen in der Krise: Traditionsgeschäfte sterben, Automat flutet Innenstadt!
Esslingen, Deutschland - In der Innenstadt von Esslingen ist ein besorgniserregender Trend zu beobachten: Leerstände und das Verschwinden traditioneller Geschäfte nehmen zu. Insbesondere die Pliensaustraße ist betroffen, wo das neu eröffnete Geschäft „Asian Super Store“ mit lediglich drei Boxautomaten auf wenig Begeisterung stößt. Dieser Neuzugang wird von vielen als unzureichend und fragwürdig für die Belebung der Straße angesehen. Dies berichtet Stuttgarter Nachrichten.
Die Schließung klassischer Läden trägt zur gähnenden Leere in der Innenstadt bei. Das traditionsreiche Messergeschäft von Stefan Trittler, welches über viele Jahre betrieben wurde, ist nicht mehr. Der ehemalige Inhaber hat bereits zuvor auf die Herausforderungen hingewiesen, die den stationären Einzelhandel in der Region belasten. In einer Zeit, in der immer weniger inhabergeführte Geschäfte bestehen, ist diese Entwicklung symptomatisch für die ganze Stadt.
Rückgang von Traditionsgeschäften
Immer mehr inhabergeführte Geschäfte, die Esslingen über Jahre geprägt haben, schließen ihre Türen. Vor allem steigende Kosten, das Ausbleiben geeigneter Nachfolger und eine abnehmende Zahl von Kunden führen zur Schieflage im Einzelhandel. Das Modehaus Kögel wird beispielsweise im Januar 2024 seine Pforten schließen. Auch das Wäschegeschäft Mehl am Marktplatz hat bereits Ende Januar 2023 aufgegeben. Die Schließung der Rats-Apotheke, die seit 1986 bestand, ist ein weiteres Beispiel für diesen alarmierenden Trend, der von Esslinger Zeitung dokumentiert wird.
Zudem ist das Bürobedarfsgeschäft Papier Maier am Rathausplatz geschlossen worden und das traditionsreiche Hutgeschäft Bühler, das über 130 Jahre in Betrieb war, hat nach dem Ruhestand von Martin Bühler einen Nachfolger vermisst und musste aufgeben. Hier zeigt sich, dass selbst langjährige Etablissements nicht immun gegen die derzeitigen Marktentwicklungen sind.
Prognosen für den Einzelhandel
Die Gesamtlage des Einzelhandels in Deutschland bleibt kritisch. Der Handelsverband Deutschland (HDE) prognostiziert, dass bis Ende 2025 etwa 4.500 Geschäfte schließen werden. Dies folgt auf einen Rückgang von 5.000 Geschäften im Vorjahr. Diese dramatische Entwicklung wurde von HDE-Präsident Alexander von Preen als alarmierend beschrieben, da die Anzahl der Einzelhandelsgeschäfte von über 370.000 im Jahr 2015 auf geschätzte 300.000 im Jahr 2025 sinkt. Gründe hierfür sind nicht nur eine eingetrübte Konsumstimmung, sondern auch ein Mangel an Nachfolgern für gut laufende Läden. Der HDE fordert daher Anpassungen in Mietverträgen und Anreize, um Investitionen zu fördern, wie durch steuerliche Begünstigungen für Digitalisierung und Renovierungen, um die Innenstädte lebendig zu halten. Dies geht aus den aktuellen Meldungen des Handelsverbandes hervor, die hier nachzulesen sind.
Die Situation in Esslingen spiegelt somit einen größeren Trend wider, der nicht nur das lokale, sondern auch das nationale Konsumverhalten betrifft. Die Frage bleibt, wie die Stadt und ihre Verantwortlichen auf diese Herausforderungen reagieren und ob Wege gefunden werden können, um die Attraktivität des Einzelhandels zu steigern.
Details | |
---|---|
Ort | Esslingen, Deutschland |
Quellen |