Digitale Spendenrevolution: Kirchen im Raum Nürtingen starten Pilotprojekt!

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Evangelische Gemeinden im Bezirk Nürtingen starten ein Pilotprojekt für digitale Spenden über EC-Karten und Smartphones.

Evangelische Gemeinden im Bezirk Nürtingen starten ein Pilotprojekt für digitale Spenden über EC-Karten und Smartphones.
Evangelische Gemeinden im Bezirk Nürtingen starten ein Pilotprojekt für digitale Spenden über EC-Karten und Smartphones.

Digitale Spendenrevolution: Kirchen im Raum Nürtingen starten Pilotprojekt!

Die evangelischen Gemeinden im Bezirk Nürtingen starten ein Pilotprojekt, um digitale Spendenmöglichkeiten zu testen. Sechs Gemeinden, darunter die Nürtinger Stadtkirche, Wendlingen, Neuffen, Aich-Neuenhaus, Altenriet sowie die Friedenskirche Oberensingen-Zizishausen-Hardt, sind in dieses Vorhaben involviert. Ziel des Projekts ist es, den Kirchenbesuchern das Spenden durch die Nutzung von EC-Karten oder Smartphones zu erleichtern. Der Testlauf des digitalen Opferstocks ist auf zwei Jahre angelegt und soll dazu beitragen, die Spendenbereitschaft für soziale Projekte zu erhöhen und die Spendentransaktionen zu modernisieren.

Der Trend zu digitalen Zahlungen nimmt in Deutschland kontinuierlich zu, auch wenn Bargeld nach wie vor weit verbreitet ist, insbesondere in Zeiten großer Sportereignisse wie der Fußball-Europameisterschaft. Die evangelisch-reformierte Kirche in Leer hat bereits ein EC-Kartenlesegerät eingeführt, um bargeldlose Spenden zu ermöglichen. Dank dieser Initiative stieg das Spendenvolumen in der Gemeinde um 10 bis 20 Prozent. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass immer mehr Menschen digitale Zahlungsmethoden nutzen und damit auch die Spendenbereitschaft steigern können.

Erfahrungen aus anderen Gemeinden

Die Erfahrungen des Kölner Doms zeigen, dass die Einführung digitaler Opferstöcke einen positiven Einfluss auf die Spendenpraxis haben kann. Im Jahr 2022 wurden dort insgesamt rund 62.000 Euro gesammelt, während im ersten halben Jahr 2023 bereits 53.000 Euro in die Kassen geflossen sind. Die durchschnittliche Spendenhöhe lag dabei bei 4,50 Euro. Trotz der zunehmenden Akzeptanz bargeldloser Spenden machen Barzahlungen immer noch 90 Prozent der Einnahmen aus.

Es zeigt sich, dass Deutschland in der Nutzung elektronischer Zahlungsmethoden im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hinten liegt. Im Jahr 2022 wurden im Schnitt 284 digitale Zahlungen pro Jahr getätigt. In den letzten beiden Jahren stieg der Anteil bargeldloser Käufe von 42 Prozent im Jahr 2021 auf 49 Prozent im Jahr 2022. Jedoch gibt es noch Bereiche, wie beispielsweise die Obdachlosenhilfe, in denen diese Entwicklung kaum spürbar ist. In Städten wie Berlin und Frankfurt, wo Obdachlose auf Bargeld angewiesen bleiben, reagiert die Gesellschaft unterschiedlich auf das fehlende Bargeld.

In einigen skandinavischen Ländern ist es bereits üblich, Obdachlosen digital zu spenden. Dies könnte auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewinnen, da die digitale Infrastruktur weiter ausgebaut wird und immer mehr Menschen sich mit elektronischen Zahlungsmethoden vertraut machen. Während die evangelischen Gemeinden im Bezirk Nürtingen mit ihrem neuen Pilotprojekt einen Schritt in diese Richtung machen, bleibt abzuwarten, wie sich die gesellschaftliche Akzeptanz bargeldloser Spenden insgesamt entwickeln wird.

Die Initiativen in Nürtingen und anderen Orten zeigen, dass die Kirchen bereit sind, sich den Herausforderungen der modernen Welt zu stellen und die traditionellen Spendenwege zu erweitern. Die Kombination aus digitalen und traditionellen Zahlungsmethoden könnte der Schlüssel sein, um auch in Zukunft eine breite Unterstützung für soziale Projekte und kirchliche Aktivitäten zu gewährleisten.

Für weitere Informationen über das Pilotprojekt der evangelischen Gemeinden in Nürtingen, siehe NTZ. Auch die Entwicklungen im Bereich digitaler Spenden werden von der Evangelischen Zeitung gut verfolgt.