Chlorgasunfall in Therme Beuren: 12 Verletzte und evakuierte Gäste!

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Chlorgasunfall in der Panoramatherme Beuren sorgt für Evakuierung von 350 Gästen; zwölf Verletzte, Betrieb läuft wieder.

Chlorgasunfall in der Panoramatherme Beuren sorgt für Evakuierung von 350 Gästen; zwölf Verletzte, Betrieb läuft wieder.
Chlorgasunfall in der Panoramatherme Beuren sorgt für Evakuierung von 350 Gästen; zwölf Verletzte, Betrieb läuft wieder.

Chlorgasunfall in Therme Beuren: 12 Verletzte und evakuierte Gäste!

Am Mittwoch Nachmittag kam es in der Panoramatherme Beuren, im Kreis Esslingen, zu einem Chlorgasunfall mit potenziell gefährlichen Folgen. Der Vorfall ereignete sich gegen 16:30 Uhr, als aufgrund eines technischen Defekts eine Chlorgasblase aus einer Wasserleitung entwich. Infolge dessen wurden 350 Gäste evakuiert, während 12 Personen über Atemwegsreizungen klagten, die während ihres Aufenthalts im warmen Außenbecken auftraten. Der Betrieb der Therme wird seit Donnerstag wieder planmäßig aufrechterhalten, jedoch werfen die Ereignisse Fragen zur Sicherheit im Umgang mit Chlorgase auf.

Bei dem Vorfall waren rund 25 Mitarbeiter der Therme vor Ort. Um das austretende Chlorgas zu minimieren, wurde die mobile Trennwand zwischen dem Innen- und Außenbecken geschlossen und Fenster geöffnet, um eine Abführung des Gases zu ermöglichen. Rettungskräfte und die Feuerwehr wurden umgehend alarmiert. Die Evakuierung umfasste alle Badegäste im Innen- und Außenbereich, ausgenommen Sauna, Physiotherapie und Restaurant. Die betroffenen Gäste erhielten in der Grottenanlage der Therme Wasser und wurden etwa eine Stunde lang betreut. Drei der verletzten Personen wurden zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht, sind jedoch mittlerweile wohlauf.

Ursache und Untersuchungen

Der Vorfall, der in der über 50-jährigen Geschichte der Therme als einzigartig gilt, wird derzeit von der Polizei untersucht. Die ersten Einschätzungen deuten darauf hin, dass die erhöhte Chlorkonzentration mit Sanierungsarbeiten an mehreren der insgesamt 70 Pumpen für die Badewasserumwälzung zusammenhängen könnte. Feuerwehr und Rettungskräfte führten nach dem Vorfall Messungen durch, wobei keine erhöhten Chlorgaskonzentrationen mehr festgestellt wurden. Der Einsatz der Rettungskräfte wurde gegen 18:30 Uhr beendet, ohne dass eine komplette Räumung der Therme erforderlich war.

Wie Thomas Beutel, ein Experte für Desinfektionsanlagen, erläutert, wird Chlorgas zur Desinfektion von Trink- und Badewasser eingesetzt. Während es im Normalbetrieb sicher ist, kann unkontrollierter Austritt gravierende gesundheitliche Risiken bergen, wie geschwollene Augen und Atemwegsreizungen, die in schweren Fällen zu tödlichen Lungenödemen führen können. Beutel hat ein neues Chlorhandbuch veröffentlicht, das sich mit den Sicherheitsvorkehrungen im Umgang mit Chlorgas beschäftigt und zielt darauf ab, Unfälle wie diesen zu vermeiden. Der sichere Umgang mit Chlorgas bleibt somit ein zentrales Thema in der Schwimmbadbranche, da Chlorgas in mehr als 70% der öffentlichen Bäder in Deutschland zur Desinfektion benötigt wird.

In Anbetracht des jüngsten Vorfalls in Beuren wird der Druck auf die Betreiber von Schwimmbädern steigen, die Sicherheit der Badegäste in den Vordergrund zu stellen und präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Chlorgasunfällen zu implementieren. Die Vorfälle erinnern auch an ähnliche Ereignisse, wie den Chlorgasaustritt während des Schwimmunterrichts in Bergheim, NRW, bei denen zahlreiche Kinder und Erwachsene verletzt wurden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Panoramatherme in Beuren nach der Bewältigung des Vorfalls und der Ergreifung notwendiger Maßnahmen weiterhin für ihre Gäste geöffnet ist, jedoch die Notwendigkeit für höhere Sicherheitsstandards und präventive Vorkehrungen im Umgang mit Chlorgas evident bleibt. Mehr dazu berichten die Esslinger Zeitung und der SWR, während das Lutz Jesco Blog über sicherheitsrelevante Aspekte und präventive Maßnahmen informiert.