Neues Freiwilliges Berufsorientierungsjahr in Böblingen gestartet!
In Böblingen startet am 11. September 2025 ein Freiwilliges Berufsorientierungsjahr für Jugendliche zur Förderung handwerklicher Karrieren.

Neues Freiwilliges Berufsorientierungsjahr in Böblingen gestartet!
Am 11. September 2025 startete in Böblingen ein neues Pilotprojekt mit dem Titel „Freiwilliges Berufsorientierungsjahr“. Dieses innovative Programm zielt darauf ab, junge Menschen für Karrieren im Handwerk zu begeistern. Die Kreishandwerkerschaft Böblingen hat dieses Angebot ins Leben gerufen, um insbesondere Schulabgänger, Ausbildungs- und Studienabbrecher sowie junge Erwachsene bis 25 Jahre ohne Ausbildung oder Beschäftigung zu unterstützen und ihnen praxisnahe Erfahrungen zu ermöglichen. Laut handwerksblatt.de können die Teilnehmer im Rahmen dieses Jahres bis zu vier Praktika in unterschiedlichen Handwerksberufen absolvieren, wobei jedes Praktikum eine Dauer von drei Monaten hat.
Diese Initiative wird als dringend notwendig erachtet, um dem Fachkräftemangel im Handwerk entgegenzuwirken. Patrick Wolf, Geschäftsführer Bildung und Arbeit von Handwerk BW, hebt die Wichtigkeit solcher Modelle hervor. Er betont, dass praktische Erfahrungen im Betrieb entscheidend für die berufliche Orientierung junger Menschen sind. So wurden bereits erfolgreiche Ansätze in anderen Bundesländern wie Schleswig-Holstein und Ostwestfalen-Lippe implementiert, die zeigen, wie sehr ein direkter Bezug zur Praxis die Ausbildungswahl fördert, berichtet handwerk-bw.de.
Ziele und Aufbau des Programms
Das Freiwillige Berufsorientierungsjahr richtet sich an Jugendliche ab 16 Jahren und ermöglicht es ihnen, innerhalb eines Jahres verschiedene Handwerksberufe praktisch zu erproben. Die Praktikumsbetriebe werden auf einer speziell eingerichteten Website gelistet, die auch anderen Organisationen zur Verfügung steht. Über die Praktika hinaus können die Teilnehmer entweder zusätzliche Zeit für Weiterbildungsmaßnahmen oder eine Auslandsreise nutzen, was den individuellen Bedürfnissen der jungen Menschen entgegenkommt.
Das erste Projektjahr, das bis Mitte August 2026 läuft, hat das Ziel, mindestens 70 Praktikumsplätze sowie 30 Langzeitpraktikanten im Landkreis Böblingen zu akquirieren. Für die folgende Periode bis August 2027 sind sogar 70 weitere Standorte und mindestens 35 Praktikanten vorgesehen. Diese ambitionierten Pläne verdeutlichen das Bestreben, das Programm über Böblingen hinaus auszudehnen und als Modell für bundesweite Anwendungen zu etablieren, wie handwerksblatt.de berichtet.
Fachkräftebedarf und politische Unterstützung
Die Initiatoren sehen die Notwendigkeit politischer Rahmenbedingungen aus Berlin, um eine flächendeckende Umsetzung des Modells zu garantieren. Handwerk BW möchte dazu beitragen, das Freiwillige Handwerksjahr in allen Bundesländern anzubieten. Die politischen Entscheidungsträger sind gefordert, die Weichen für eine langfristige Sicherung des Fachkräftebedarfs des Handwerks zu stellen. Der Ansatz, junge Menschen frühzeitig an die vielfältigen Möglichkeiten im Handwerk heranzuführen, könnte als Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung in diesem Sektor dienen, wie Patrick Wolf betont.
Insgesamt zeigt sich, dass das Freiwillige Berufsorientierungsjahr nicht nur als ein Versuch angesehen werden kann, den drohenden Fachkräftemangel zu bewältigen, sondern auch als ein bedeutsamer Schritt in die Zukunft des Handwerks, um jungen Menschen Perspektiven zu eröffnen und sie aktiv in die Berufswelt einzuführen.