Radstation Holzgerlingen: Frische regionale Produkte ab 2026!
In Holzgerlingen entsteht 2026 an der Radstation eine Verkaufsstelle für regionale Produkte und Lebensmittelrettung.

Radstation Holzgerlingen: Frische regionale Produkte ab 2026!
Die Radstation am Bahnhof in Holzgerlingen wird in naher Zukunft zur Verkaufsstelle für regionale Produkte umgestaltet. Der Gemeinderat hat einstimmig für die Umnutzung der Station gestimmt, um die Stärkung der lokalen Landwirtschaft zu fördern und den Zugang zu hochwertigen Lebensmitteln zu erleichtern. Die geplante Eröffnung der Nahversorgungsstation ist für Anfang 2026 vorgesehen.
Bürgermeister Ioannis Delakos betont, dass die neue Station eine zentrale Anlaufstelle für regionale Spezialitäten bieten soll. Mehrere Verkaufsautomaten, die Produkte von lokalen und regionalen Erzeugern anbieten, sind durch das Konzept vorgesehen. Exklusive Produkte wie Energy-Drinks, Süßigkeiten und Tabakwaren werden nicht Teil des Sortiments sein, um den Fokus auf gesunde und nachhaltige Lebensmittel zu legen.
Fairteiler zur Lebensmittelrettung
Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist der geplante Fairteiler. Dieser soll als öffentlich zugängliche Abgabestelle für gerettete und überschüssige Lebensmittel dienen. Aktuell gibt es in Holzgerlingen bereits Lebensmittelretter, die jedoch größtenteils auf privaten Flächen aktiv sind. Der neue Fairteiler soll das private Engagement bündeln und einen zentralen Ort für die Abgabe von überschüssigen Lebensmitteln schaffen. Bürger können zudem Obst und Gemüse aus ihren Gärten dort abgeben.
Der Holzgerlinger Jugendgemeinderat unterstützt ausdrücklich das Konzept, das bereits in anderen Kommunen Erfolge gefeiert hat. Um eine hochwertige und bedarfsorientierte Versorgung sicherzustellen, wird das Sortiment anfangs nicht vollständig belegt werden. Die Stadt Holzgerlingen plant, ein ehrenamtliches Team für die Pflege und Ordnung der Station einzusetzen.
Regionalität im Fokus
Die Initiative in Holzgerlingen steht im Einklang mit dem zunehmenden Wunsch der Verbraucher, regional einzukaufen. In Deutschland ist der Selbstversorgungsgrad mit landwirtschaftlichen Produkten jedoch eingeschränkt. Obst, Gemüse und Honig werden häufig importiert, was auf eine unzureichende heimische Produktion und saisonale Unterschiede zurückzuführen ist. Die fehlenden Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen für regionale Lebensmittel sowie kaum bestehende Partnerschaften zwischen Erzeugern und Handel erschweren den Zugang zu frischen, lokalen Produkten.
Viele landwirtschaftliche Betriebe verlagern daher die Vermarktung ihrer Produkte auf eigene Initiative, etwa über Hofläden, Milchtankstellen oder Wochenmärkte. Diese Entwicklung zeigt, dass es eine wachsende Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln gibt und dass innovative Geschäftsmodelle im Bereich der Regionalität zunehmend an Bedeutung gewinnen. Der neue Standort in Holzgerlingen könnte hier einen wertvollen Beitrag leisten und Modellcharakter für andere Gemeinden haben.
Im Herbst 2025 wird eine öffentliche Ausschreibung für die Verkaufsautomatenflächen durchgeführt, wobei lokale und regionale Anbieter bevorzugt werden. Dies zeigt das Bestreben der Stadt, die Unterstützung der heimischen Landwirtschaft zu gewährleisten und den Verbrauchern eine vielfältige Auswahl an Produkten aus der Region zu bieten.