Hochwasserschutz in Herrenberg: Amphibien retten, Natur schützen!
Herrenberg stärkt den Hochwasserschutz mit einem Rückhaltebecken und schützt zugleich bedrohte Amphibienarten durch spezielle Zäune.

Hochwasserschutz in Herrenberg: Amphibien retten, Natur schützen!
In Herrenberg wird zur Verbesserung des Hochwasserschutzes ein Rückhaltebecken am Erzlochgraben errichtet. Dieses Bauvorhaben hat nicht nur infrastrukturelle, sondern auch ökologische Aspekte im Fokus. Im Rahmen der Vorbereitungen wurden bereits geeignete Maßnahmen getroffen, um die einheimische Tierwelt zu schützen. So werden Erdkröten und Bergmolche durch speziell aufgestellte, einen halben Meter hohe Zäune von der Baustelle ferngehalten. Diese Zäune, die schwarz gestaltet sind, sollen die Bewirtschaftbarkeit der Grundstücke gewährleisten und gleichzeitig Wiesen sowie Streuobstbäume vor den Baumaschinen schützen.
Das Rückhaltebecken wird eine wesentliche Funktion übernehmen: Es kann Regenwasser aufnehmen, speichern und zeitverzögert abgeben. Dadurch wird die Kanalisation entlastet und den Gefahren durch Hochwasser effektiv vorgebeugt. Laut hamburg.de tragen naturnahe Rückhaltebecken zudem zum Schutz von Arten und Biotopen in urbanen Gebieten bei, indem sie Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten bieten und als Migrationskorridore wirken.
Ökologische Begleitung des Projekts
Um den Schutz der Artenvielfalt sicherzustellen, werden alle Maßnahmen von einem Fachbüro sowie einem Biologen begleitet. Diese Kooperation erfolgt in Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde. Bereits im Vorfeld des Baubeginns wurden Maßnahmen ergriffen, um die betroffenen Tiere, wie die streng geschützte Zauneidechse und Bergmolche, die in einem nahegelegenen Gartenteich entdeckt wurden, von der Baustelle fernzuhalten oder sie in neue Lebensräume umzusiedeln. Im Plangebiet wird zudem ein Tümpel angelegt, um gefundene Amphibien zu beherbergen.
Die Bedeutung solcher Rückhaltebecken für die Biodiversität kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. In urbanen Umgebungen sind diese Rückhaltebecken oft die letzten Rückzugsorte für viele Arten. Der Biotopverbund, der durch solche Maßnahmen gefördert wird, ist entscheidend, um dem Verlust der Biodiversität in fragmentierten Lebensräumen entgegenzuwirken.
Nach der Fertigstellung des Hochwasserrückhaltedamms werden die Schutzzäune wieder entfernt. Bei der künftigen Unterhaltung des Beckens wird es essenziell sein, die genannten ökologischen Gesichtspunkte zu berücksichtigen, um die Funktion als Rückhaltebecken und als Lebensraum zu erhalten. hamburg.de hat einen Leitfaden zur Durchführung von Unterhaltungsmaßnahmen im Einklang mit dem Naturschutzrecht herausgegeben. Dieser bietet wichtige Hilfestellungen, um die rechtlichen Aspekte der Pflege solcher naturnaher Lebensräume optimal zu bedienen.
Das Projekt in Herrenberg zeigt deutlich, wie wichtig eine vorausschauende Planung und die Berücksichtigung ökologischer Belange in der Kommunalpolitik sind. Es gelingt, sowohl Hochwasserschutzmaßnahmen zu verwirklichen als auch Konsequenzen für die Biodiversität zu minimieren. Die Integration ökologischer Belange in die Bauplanung könnte als Modell für zukünftige Projekte dienen.
Für weitere Informationen und aktuelle Entwicklungen rund um den Hochwasserschutz in Herrenberg lesen Sie die Artikel der Esslinger Zeitung und hamburg.de.