Seltene Wildkatze im Schönbuch: Erster genetischer Nachweis begeistert!
Eine Wildkatze wurde erstmals genetisch im Schönbuch bei Herrenberg nachgewiesen. Entdeckung durch Wildtierkamera und Gentest.

Seltene Wildkatze im Schönbuch: Erster genetischer Nachweis begeistert!
Eine bemerkenswerte Entdeckung im Schönbuch bei Herrenberg sorgt für Aufsehen. Der Biologe Manuel Scheible hat erstmals eine Wildkatze in dieser Region nachgewiesen. Über eine Wildtierkamera konnte das scheue Tier beobachtet werden, und ein anschließender Gentest bestätigte die Identität des geschützten Tieres. Dies stellt den ersten genetischen Nachweis einer Wildkatze in diesem Bereich dar, wie Kreiszeitung Böblinger Bote berichtet.
Wildkatzen sind in Deutschland streng geschützt und zeichnen sich durch ihre scheue Natur aus. Andreas Hank, Wildtierbeauftragter und Förster im Kreis Böblingen, bezeichnet die Entdeckung als „seltenen Treffer“. Es zeigt sich, dass in Verbindung mit großen, bewaldeten Lebensräumen auch ein Wiedererstarken der Wildkatzenpopulation erkennbar ist.
Lebensräume und Bedrohungen
Historisch gesehen wurde die Wildkatze bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts intensiv bejagt, da sie als „Schädling des Niederwildes“ galt. Lebensräume wurden zunehmend durch Rodung und die Umwandlung von Wäldern in landwirtschaftliche Flächen vernichtet. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass die Wildkatze heute nur in einem begrenzten Teil ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets überlebt. Bewaldete Mittelgebirge sind nach wie vor die wichtigsten Rückzugsräume für diesen einzigartigen heimischen Wildtierbestand, informiert die Deutsche Wildtier Stiftung.
Im Schönbuch hat sich kürzlich ein Weibchen angesiedelt, deren Haare an Holzpflöcken gesichert werden konnten. Diese Informationen präsentierte auch Revierförsterin Stefanie Knorpp, die in einer Veranstaltung über seltene Arten im Wald sprach. Zu den vorgestellten Arten gehörten unter anderem die Waldschnepfe, die Gelbbauchunke und die Mops-Fledermaus. Es ist ein ermutigendes Zeichen, dass solche Arten in diesem Gebiet Bestand haben, während der Wolf bisher noch nicht gesichtet wurde, ergänzt der Schwäbische Zeitungsverlag.
In den letzten Jahren gibt es jedoch einen positiven Trend. Wildkatzen beginnen, sich in mehreren Mittelgebirgen und zunehmend auch in deren Peripherie anzusiedeln. Experten betonen, dass dieser Trend unterstützt werden muss, um den Wildkatzen zu ermöglichen, ihre historischen Lebensräume wieder dauerhaft zu besiedeln. Der Schutz und die Wiederherstellung ihrer Lebensräume sind essenziell für das Überleben dieser einzigartigen Tierart.