Kunst und Musik in der Krise: Brandenburgs Schulen rufen nach mehr Geld!

Das Herrenberg-Urteil betrifft die Zukunft von Musik- und Kunstschulen in Brandenburg, die höhere Förderung fordern, um Qualität und Zugänglichkeit zu sichern.
Das Herrenberg-Urteil betrifft die Zukunft von Musik- und Kunstschulen in Brandenburg, die höhere Förderung fordern, um Qualität und Zugänglichkeit zu sichern. (Symbolbild/MS)

Kunst und Musik in der Krise: Brandenburgs Schulen rufen nach mehr Geld!

Herrenberg, Deutschland - In Brandenburg schlagen die Musik- und Kunstschulen alarmbedingt an: Der Bedarf an finanzieller Unterstützung wird zunehmend drängender. Laut Meetingpoint Potsdam sind 36 Schulen mit öffentlichem Bildungsauftrag für etwa 50.000 Schüler verantwortlich. Demonstranten fordern eine substanzielle Erhöhung der Landesförderung, da die gegenwärtige Finanzierung bereits als prekär gilt.

Seit dem Inkrafttreten des ersten Musikschulgesetzes im Jahr 1999 zielt die Finanzierung darauf ab, dass ein Drittel sollte von dem Land, ein Drittel von den kommunalen Schulträgern und ein Drittel von den Eltern und Familien übernommen werden. Aktuell decken schulische Träger und Eltern allerdings fast 90 % der Kosten, während das Land nur 10 % beisteuert. Dies stellt eine drastische Abweichung von den ursprünglichen Zielsetzungen dar.

Unzureichende Erhöhung der Landesförderung

Die letzte Erhöhung der Landesförderung fand vor sieben Jahren statt, und die geplante Anhebung um 500.000 Euro im Jahre 2025 wird als unzureichend erachtet, da sie nicht einmal die Inflationsrate ausgleicht. Diese finanzielle Misere wird weiter verschärft durch die Mehrkosten von über 3 Millionen Euro, die die Schulträger bereits infolge des Herrenberg-Urteils übernommen haben. Das Urteil hat zur Festanstellung von Honorarkräften geführt, um deren soziale Absicherung zu verbessern. Trotz dieser positiven Maßnahme steigt jedoch die Angst vor ermäßigten Unterrichtsgebühren und sogar der Schließung von Schulen.

Die steigenden Unterrichtsgebühren und die Abwanderung von Lehrkräften an allgemeinbildende Schulen stellen ernsthafte Bedrohungen für die Qualität der Bildungsangebote an den Musik- und Kunstschulen in Brandenburg dar. Laut NDR besteht ab sofort ein Druck auf diese Institutionen, die weiterhin um ausgebildete Lehrkräfte konkurrenzieren müssen.

Herausforderungen für Lehrkräfte

Die Lehrkräfte an Musik- und Kunstschulen verfügen zwar über eine Hochschulausbildung, erhalten jedoch eine niedrige Entlohnung, die vier Gehaltsklassen unter den allgemeinen Standards liegt. Dies führt zu einer Abwanderung und gefährdet die Bildungsqualität. Gerrit Große, Vorsitzender des VdMK, warnt vor den sozialen Folgen der unzureichenden Landesförderung und der Herausforderung, Kinder und Jugendliche aus armen Verhältnissen zu erreichen. Eine starke Förderung durch das Land sei notwendig, um den Unterricht für alle zugänglich zu machen.

Zusätzlich hat eine Gesetzesinitiative zur Sicherung der Selbständigkeit von Lehrkräften und Solo-Selbständigen im Kulturbereich die Bundesregierung erreicht, um rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen und soziale Absicherung zu gewährleisten. Diese Initiative wurde als Reaktion auf die Herausforderungen des Herrenberg-Urteils ins Leben gerufen, welches viele Honorarkräfte als scheinselbständig einstuft. Laut Piano wird auch eine Petition zur Klärung des Honorarstatus von selbstständig tätigen Lehrkräften gefordert.

Eine klare Analyse und Reaktion auf die Probleme, die durch die finanzielle Unsicherheit und das Unsicherheitsgefühl im Kulturbereich verursacht werden, scheint für die gesunde Entwicklung der Musik- und Kunstschulen in Brandenburg unerlässlich zu sein.

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OrtHerrenberg, Deutschland
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