Freyung-Grafenau: Bewährte Gastronomen kämpfen gegen Wirtshaussterben!

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Die Hoteliers und Gastronomen in Grafenau wählen ihr bewährtes Team erneut, während Wirtshäuser im Bayerischen Wald stark unter Druck stehen.

Die Hoteliers und Gastronomen in Grafenau wählen ihr bewährtes Team erneut, während Wirtshäuser im Bayerischen Wald stark unter Druck stehen.
Die Hoteliers und Gastronomen in Grafenau wählen ihr bewährtes Team erneut, während Wirtshäuser im Bayerischen Wald stark unter Druck stehen.

Freyung-Grafenau: Bewährte Gastronomen kämpfen gegen Wirtshaussterben!

Am 6. Juli 2025 trafen sich die Hoteliers und Gastronomen der Kreisstelle Freyung-Grafenau zur Wiederwahl ihrer Vorstandschaft für die kommenden drei Jahre. Die Entscheidung, das bewährte Team um den Vorsitzenden Bernhard Sitter fortzuführen, wurde aufgrund der positiven Zusammenarbeit getroffen. Sitter und sein Führungsgremium haben sich in der Vergangenheit als stabil und verlässlich erwiesen und setzen sich weiterhin für die Interessen der Gastronomie im Landkreis ein. Die PNP berichtet, dass diese Kontinuität in der Vorstandschaft gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten wichtig ist.

Die Gastronomie, insbesondere die Wirtshauskultur, steht jedoch vor großen Herausforderungen. Laut einem Artikel in der Bayerischen Staatszeitung ist das Wirtshaussterben in Bayern ein bekanntes Problem. Immer mehr Wirtshäuser schließen aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten, hohen Kosten und der psychologischen Belastung durch die Pandemie. In vielen Orten im Landkreis Freyung-Grafenau sind die gastronomischen Angebote stark eingeschränkt. So gibt es in Grafenau beispielsweise eine Brauerei, die Schwierigkeiten hat, einen Pächter für ihren Jägerwirt und das Bräustüberl zu finden.

Die Krise der Wirtshauskultur

Die Folgen dieser Entwicklung sind gravierend. In der Region gibt es nur noch wenige Wirtshäuser, die an Wochentagen geöffnet sind. Nur das Wirtshaus „Zum Stodbärn“ bleibt als Anlaufstelle für die Gemeinschaft. Viele andere Gasthäuser haben in den letzten Jahren geschlossen oder sind nur für Veranstaltungen am Wochenende verfügbar. Nach der Pandemie haben viele ältere Wirtsleute ihre Betriebe nicht wiedereröffnet, was zu einem Rückgang der geselligen Zusammenkünfte führt.

Die Herausforderung für die Gastronomie wird weiter durch die sozioökonomische Spreizung zwischen günstigen Imbissen für sozial schwächere Gruppen und teuren Restaurants für Wohlhabende verstärkt. Dies könnte langfristig dazu führen, dass Urlaub im Bayerischen Wald für Normalverdienende unerschwinglich wird. Die von Bernhard Sitter geäußerte Warnung über den möglichen Ruin von 2400 Betrieben in Bayern bei einer Erhöhung der Mehrwertsteuer verdeutlicht die Dringlichkeit der Situation für die lokale Gastronomie.

Investitionen und Zukunftsperspektiven

Die wirtschaftliche Lage der Gastronomie ist angespannt. Besonders in den letzten Jahren müssen viele Wirtshäuser erhebliche Investitionen tätigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Genossenschaft Lang Bräu beispielsweise musste stark in ihr Bräustüberl investieren. Dennoch rentieren sich die Ausgaben oft nicht, vor allem da zahlreiche Nachkommen sich gegen eine Übernahme der Familientraditionen und für sicherere Jobs in der Industrie entscheiden. Die Ausbildung des gastronomischen Nachwuchses wird meistens vernachlässigt, was die Zukunft der Branche zusätzlich gefährdet.

Walter Eggmüller, der ein Traditionsgasthaus übernommen hat, versucht mit einem Konzept mit Selbstbedienung, Arbeitsplätze zu sichern. Er beschäftigt viele ausländische Mitarbeitende und hat auch defizitäre Aufträge angenommen, um den Betrieb am Leben zu erhalten. Dennoch ist die Optimierung der Gastronomie im Hinblick auf die steigenden Preise und die sinkenden Einkommen der Haushalte von essenzieller Bedeutung, um die Attraktivität der Region als touristisches Ziel aufrechtzuerhalten.