Mehr Schutz für Mädchen: Neue Inobhutnahme-Gruppe in Deckenpfronn eröffnet!
Waldhaus gGmbH eröffnet Inobhutnahme-Gruppe in Deckenpfronn für Mädchen in Krisen, um Sicherheit und Unterstützung zu bieten.

Mehr Schutz für Mädchen: Neue Inobhutnahme-Gruppe in Deckenpfronn eröffnet!
Am 3. Juni 2025 wurde in Deckenpfronn eine neue Inobhutnahme-Gruppe durch die Waldhaus gGmbH eröffnet. Dieses Angebot richtet sich gezielt an Mädchen und junge Frauen im Alter von 12 bis 18 Jahren, die sich in akuten Krisensituationen befinden. Die neue Einrichtung ist in den Räumlichkeiten der bestehenden Jugend-Wohngruppe „Eichenhof“ untergebracht. Hier finden bis zu sechs Mädchen einen Schutzraum, wobei es auch die Möglichkeit zur Überbelegung gibt. Zusätzlich steht ein Zimmer für Geschwister zur Verfügung.
Harry Hennig, der Leiter des Jugendamtes, betonte den steigenden Bedarf an solchen Einrichtungen in seiner Ansprache. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 61 Mädchen in Obhut genommen, wobei die durchschnittliche Verweildauer etwa 50 Tage betrug. Die Inobhutnahme stellt eine kurzfristige Schutzmaßnahme dar, die im Sozialgesetzbuch (SGB) geregelt ist. Ihr Ziel ist es, Mädchen in Krisensituationen einen sicheren Ort zu bieten, um zur Ruhe zu kommen und Unterstützung zu erfahren. Diese Maßnahme kann auch in Fällen unlösbarer Erziehungskonflikte durch die Eltern oder bei Anzeichen von Kindeswohlgefährdung eingeleitet werden.
Rund-um-die-Uhr-Schutz für betroffene Mädchen
Inobhutnahme-Angebote sind rund um die Uhr verfügbar und bieten einen sicheren Ort für Kinder und Jugendliche. Sie sind vorläufig und ersetzen keine langfristigen Hilfen. Die Bundeseinrichtung Stiftung Tragwerk beschreibt den Prozess der Inobhutnahme: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren, die selbst um Hilfe bitten oder von ihren Eltern in Obhut gegeben werden, können in speziellen Einrichtungen betreut werden. Auch die Polizei spielt eine wichtige Rolle und kann in Fällen von Familienstreitigkeiten oder wenn Kinder nicht zu ihren Eltern zurückkehren möchten, die Inobhutnahme veranlassen.
Bereits seit fünf Jahren betreibt das Waldhaus in Hildrizhausen eine Inobhutnahme-Gruppe für Jungen. Diese neue Erweiterung in Deckenpfronn wird von Damaris Krehl-Hennigs geleitet, während die Inobhutnahme-Koordinatorin Daniela Bosch sowie weitere Fachkräfte für die Sicherheit und respektvolle Behandlung der Mädchen zuständig sind. Cordula Breining, stellvertretende Bereichsleitung, sieht die Eröffnung der neuen Gruppe als wichtigen Schritt zur Unterstützung junger Menschen in schwierigen Lebenslagen.
Intensive Unterstützung und Beratung
Das Angebot der Inobhutnahme umfasst nicht nur die grundlegende Versorgung, sondern auch intensive Unterstützung bei der Klärung der Perspektiven für die betroffenen Mädchen. Die Pädagogen der Stiftung Tragwerk helfen dabei, individuelle Hilfen zu finden und die Weichen für eine positive Entwicklung zu stellen. Die Dauer der Inobhutnahme kann je nach Bedarf variieren, von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen.
Die Stiftung Tragwerk sucht kontinuierlich nach Inobhutnahme-Familien, die bereit sind, Kinder und Jugendliche in Krisen vorübergehend aufzunehmen. Interessierte werden umfassend vorbereitet, qualifiziert und erhalten Unterstützung durch ein Netzwerk von Fachleuten. Kontaktpersonen wie Josefine Dorlach und Nicolai Henne stehen für weitere Informationen zur Verfügung.
Insgesamt zeigt die Eröffnung der neuen Inobhutnahme-Gruppe in Deckenpfronn, wie wichtig es ist, Schutzräume für junge Menschen in Krisensituationen zu schaffen und ihnen die Unterstützung zu bieten, die sie dringend benötigen. Dieser Schritt ist ein positives Signal für die Gemeinschaft, um das Wohl der Mädchen und jungen Frauen zu fördern.