Böblingen hat eine neue Wärmestrategin: Sabine Kaebert übernimmt!
Sabine Kaebert wird neue technische Geschäftsführerin der Stadtwerke Böblingen ab 1. Juni 2025 und treibt die Energiewende voran.

Böblingen hat eine neue Wärmestrategin: Sabine Kaebert übernimmt!
Die Stadtwerke Böblingen (SWBB) haben eine wichtige personelle Veränderung an der Spitze ihrer technischen Abteilung bekannt gegeben. Sabine Kaebert wird ab dem 1. Juni 2025 die neue Technische Geschäftsführerin und folgt damit auf Alfred Kappenstein, der Ende August in den Ruhestand geht. Kappenstein, der seit Juli 2018 für die technischen Belange der SWBB verantwortlich war, hat den Ausbau der Fernwärme in Böblingen maßgeblich geleitet und bei der Mediation zur Fernwärmepreis-Anpassung im Jahr 2019 eine zentrale Rolle gespielt. Kaebert, 45 Jahre alt und Diplom-Ingenieurin für Umweltschutztechnik, begann ihre Laufbahn 2007 als Projektingenieurin bei den SWBB.
In ihrer bisherigen Funktion hat Kaebert bedeutende Projekte in den Bereichen Wasser- und Fernwärmeversorgung, Bäder, Parkierungsanlagen und Industriegleis geleitet. Seit 2019 ist sie Leiterin der Abteilung Bau/Netze und seit 2022 technische Prokuristin. Christine Tomschi, die kaufmännische Geschäftsführerin der SWBB, äußerte sich positiv über die Ernennung von Kaebert und betonte ihre umfangreichen Kenntnisse der Unternehmenskultur.
Herausforderungen im Bereich Fernwärme
Die Stadtwerke Böblingen sehen sich aktuell auch Herausforderungen im Bereich Fernwärme gegenüber. Im Jahr 2019 wurde eine Mediationsvereinbarung zwischen den SWBB, der Interessengemeinschaft Fernwärme Böblingen e.V. (IGFW) und der Stadt Böblingen getroffen, um einen Konflikt bezüglich der Fernwärmepreise zu lösen. Diese Vereinbarung hat einen offenen Dialog über faire Preisgestaltung gefördert. Dennoch gibt es weiterhin Meinungsverschiedenheiten über angestrebte Margen, Personalkosten und Fixkosten.
In einer Informationsveranstaltung am 13. November 2023 wurde die Kritik der IGFW an den Tarifen der SWBB laut. Die Stadtwerke erklärten, dass die Tarife aufgrund einer Preisgarantie seit 2019 nicht angepasst wurden, trotz erheblicher Kostensteigerungen für Wärme. Um die Preisentwicklung zu berücksichtigen, mussten die Tarife um rund 40% erhöht werden, was für die Kunden spürbar ist. Im Vergleich zu anderen Wärmeversorgern sind die Endkundentarife der SWBB jedoch nach wie vor relativ niedrig.
Entwicklungen im Fernwärmenetz
Das Fernwärmenetz in Böblingen und Dagersheim erstreckt sich über etwa 60 km und versorgt rund 2.000 Abnahmestellen. Ein wichtiger Bestandteil der Wärmeversorgung ist das örtliche Restmüllheizkraftwerk, das zu 70% zur Wärmeproduktion beiträgt. Zukünftige Verhandlungen über einen neuen Wärmeliefervertrag, der ab dem 1. Januar 2025 gültig sein soll, zielen darauf ab, die Preisentwicklung von Öl und Gas zu entkoppeln. Dieser neue Vertrag wird an Indizes für Lohn- und Investitionsgüterpreise gemessen und wird keine Auswirkungen auf die Tarife ab dem 1. Januar 2024 haben.
Die Stadtwerke Böblingen sind zudem Teil einer gemeinsamen Fernwärme-Gesellschaft mit den Stadtwerken Sindelfingen, um die beiden Fernwärmenetze zu verbinden. Diese Zusammenarbeit könnte auch in der Zukunft entscheidend sein, um die Herausforderungen der Energiewende zu meistern. Aktuelle Entwicklungen im Bereich der Fernwärme zeigen, dass die SWBB aktiv an der Transformation der Wärme-, Gas- und Stromversorgung mitwirken möchte, um den Anforderungen der Energiewende gerecht zu werden. Weitere Details zu den Herausforderungen und Zielen der Stadtwerke sind in einem Artikel des Spiegel nachzulesen.