Wachsende Sorgen: Psychische Probleme bei Kindern und Jugendlichen steigen!
Altdorf berichtet über die steigende Nachfrage nach psychiatrischen Dienstleistungen und die Herausforderungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie 2025.

Wachsende Sorgen: Psychische Probleme bei Kindern und Jugendlichen steigen!
Die Triaplus AG – Integrierte Psychiatrie Uri, Schwyz und Zug hat im Geschäftsjahr 2024 ein positives Ergebnis erzielt und verzeichnete eine weiter steigende Nachfrage nach psychiatrischen Dienstleistungen. Dies steht im Kontext eines besorgniserregenden Anstiegs psychischer Probleme bei Kindern und Jugendlichen, von denen bis zu 20 Prozent betroffen sind. Im Jahr 2024 wurden in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) in den Kantonen Uri, Schwyz und Zug insgesamt 2832 Personen behandelt, was einem Anstieg von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, berichtet die Luzerner Zeitung.
Die Situation in der Erwachsenenpsychiatrie zeigt hingegen eine Stabilisierung der Fallzahlen auf hohem Niveau. So wurden in der Klinik Zugersee in Oberwil bei Zug 1436 Patientinnen und Patienten behandelt, was einem Rückgang von 1,3 Prozent entspricht. In den Ambulatorien der drei Kantone wurden 6204 Fälle verzeichnet, ein Rückgang von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die permanente Aufnahmepflicht der Klinik Zugersee führt jedoch zu einem hohen Bedarf an Pflegepersonal und damit verbundenen steigenden Kosten.
Erhöhter Bedarf an Fachkräften
Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, hat Triaplus ihr Personal in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in den vergangenen Jahren deutlich aufgestockt. Im ambulanten Bereich wurden zusätzliche Stellen für Psychologinnen und Psychologen geschaffen, was allerdings das Budget belastet hat. Trotz dieser Herausforderungen war das Finanzergebnis für 2024 mit 500.000 Franken positiv ausgefallen, was sich durch eine hohe Bettenbelegung und eine positive Tarifentwicklung erklären lässt.
Für den Sommer 2024 ist die Eröffnung einer Kindertagesklinik in Steinen geplant, die als Ergänzung zu den bestehenden ambulanten und stationären Dienstleistungen fungieren soll. Des Weiteren hat die Klinik Zugersee ihre Zusammenarbeit mit Selbsthilfezentren in Uri, Schwyz und Zug vertieft und wurde Ende 2024 als „selbsthilfefreundliche Klinik“ zertifiziert.
Psychische Gesundheit im Kontext der Krise
Um die Hintergründe der erhöhten Nachfrage besser zu verstehen, werfen aktuelle Studien ein Licht auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in der Region. So zeigen Ergebnisse aus der COPSY-Studie, an der fast 3000 Familien teilnahmen, dass die psychosoziale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie stark leidet. Zu Beginn der Pandemie berichteten 48 Prozent über eine verschlechterte Gesundheitsbezogene Lebensqualität (gLQ) und 31 Prozent über psychische Auffälligkeiten.
Trotz einer moderaten Verbesserung in den Jahren 2022 bis 2023, gaben im Herbst 2024 weiterhin 21 Prozent der Befragten an, unter einer verminderten gLQ zu leiden. Besonders betroffen waren Mädchen, die höhere Raten an depressiven Symptomen und Ängsten aufwiesen. Zudem gaben 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen an, täglich mindestens vier Stunden digitale Medien zu nutzen, wobei 32 Prozent belastende Inhalte in sozialen Medien berichteten.
Die Erhebung der COPSY-Studie zeigt zudem den Einfluss aktueller Krisen auf das psychische Wohlbefinden der Jugendlichen. Sorgen über Kriege, Terrorismus und wirtschaftliche Krisen dominieren die Ängste der jungen Generation, während die Besorgnis über COVID-19 deutlich zurückgegangen ist.
Angesichts dieser Herausforderungen ist es für Einrichtungen wie die Triaplus AG von entscheidender Bedeutung, nicht nur auf die gestiegene Nachfrage zu reagieren, sondern auch proaktive Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit zu ergreifen. Die Bemühungen um eine Verbesserung der Angebote sowie die Sensibilisierung für psychische Gesundheit sind in diesen Zeiten unerlässlich.
Für zusätzliche Informationen über die Entwicklungen in der psychiatrischen Versorgung in der Region siehe die Berichterstattung der Luzerner Zeitung und die Ergebnisse der COPSY-Studie.