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Die Europäische Bankenlandschaft positioniert sich neu: Mit der Einführung des Bezahlverfahrens Wero streben zahlreiche Banken und Sparkassen an, eine ernsthafte Konkurrenz zu etablieren, insbesondere gegenüber Paypal. Joachim Schmalzl, Vorstandsmitglied beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV), bekräftigte das Engagement für die Weiterentwicklung von Wero, das im E-Commerce bald startet und mit neuen Funktionen aufwartet. Die European Payments Initiative (EPI) arbeitet seit Juli 2024 aktiv an Wero.
Anfänglich stand Wero ausschließlich Kunden von Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken zur Verfügung, die die Bezahlfunktion über ihre Apps nutzen konnten. Allerdings können seit Ende November 2024 auch Postbank-Kunden von einer eigenständigen Wero-App profitieren. Zudem planen die Deutsche Bank und ING Deutschland, das neue Bezahlverfahren im Jahr 2025 anzubieten. Unterstützt wird Wero von der größten Privatbank, der größten Direktbank sowie von Sparkassen und Genossenschaftsbanken.
Die Vorteile von Wero für Händler und Verbraucher
Das neue Zahlungsverfahren bringt eine Vielzahl von Vorteilen für Händler. Das Preismodell für Acquirer umfasst sowohl einen festen Sockelbetrag pro Transaktion als auch einen umsatzbezogenen Anteil, was kosteneffizienter als die Gebühren von Paypal und Kreditkarten sein soll. Die nationalen Verfahren, wie girocard, werden zwar nicht unterboten, doch Wero will durch seine Verfügbarkeit im E-Commerce und an Verkaufsstellen innerhalb der SEPA-Zone breitere Reichweite erzielen.
Für Händler bietet Wero zudem Mehrwertfunktionen, darunter die Integration von Treueprogrammen, Altersprüfungen und wiederkehrenden Zahlungen. Details zu diesen Dienstleistungen sind bislang jedoch nicht bekannt. Das Verfahren schützt die Interessen der Händler über einen moderierten Käuferschutz, mit Mechanismen zur Streitbeilegung und Rückbuchungen. Das Streitfallmanagement könnte dem bei Kreditkarten und dem bisherigen Paydirekt/Giropay ähneln.
Wero verspricht eine umfassende Abdeckung durch geeignete Zugangstechniken, die sowohl mittlere und große Handelsunternehmen als auch kleine Händler, die mobile App-Lösungen zur Zahlungsannahme verwenden, ansprechen sollen. Über 70 % der deutschen Bevölkerung haben Zugang zu Wero, was eine ähnliche Verbreitung wie in Frankreich, Belgien und den Niederlanden ermöglicht. Das System soll in allen Ländern der SEPA-Zone und des EWR verfügbar sein, mit einer kostenfreien Währungsumrechnung für Nicht-Euro-Währungen.
Durch die Nutzung von Echtzeitüberweisungen (SEPA Instant Payment) haben Verbraucher nach der Autorisierung sofortigen Zugriff auf die überwiesenen Beträge. Besonders bemerkenswert ist der friktionslose Bezahlvorgang, der eine direkte Verbindung mit dem Girokonto schafft, ohne dass eine zusätzliche Registrierung erforderlich ist. Eine Zwei-Faktor-Authentifizierung über das Smartphone gewährleistet einen schnellen und reibungslosen Bezahlprozess. Zudem erfüllt Wero sämtliche Anforderungen der europäischen Datenschutzbestimmungen, unter anderem der DSGVO, und verarbeitet Transaktionen ausschließlich über geschützte Server in Europa. Händler profitieren damit nicht nur im Hinblick auf Zahlungsabwicklung, sondern auch durch erhöhte Sicherheit und Datenschutz für ihre Kunden.