Ein schweres Unwetter hat Mitte Juli Rastatt in Mitleidenschaft gezogen. Mit einer Orkanböe, die etwa 15 Minuten andauerte, waren rund 130 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr notwendig. Die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Rotem Kreuz und Polizei waren im Dauereinsatz, um umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller und zerbrochene Dachziegel zu beseitigen.
Der Stadtkommandant Thomas Reiff, der seit Juni im Amt ist, war während des Unwetters im Einsatz, nachdem in einem Keller Gasgeruch gemeldet wurde. Die extremen Wetterbedingungen erschwerten den Zugang zum Einsatzort erheblich. Der Gasgeruch stellte sich jedoch als Fehlalarm heraus, da Regenwasser in den Keller gelaufen war. Um die Einsätze bei zukünftigen Unwettern besser zu priorisieren, sollen künftig zwei bis drei Erkunder im Einsatz sein.
Einsätze und Auswirkungen
Die Unwetterfront traf nicht nur die Kernstadt, sondern auch das Industriegebiet, Dörfel und verschiedene Ortsteile im Ried. Laut Berichten bewältigte die Feuerwehr Rastatt etwa 120 unwetterbedingte Einsätze in der Nacht, unterstützt vom Technischen Hilfswerk. Technische Betriebe waren bis spät in die Nacht mit Pumpwerken beschäftigt, um Abwasser zu Kläranlagen zu transportieren.
Die Niederschläge führten dazu, dass herabfallende Blätter und Äste die Straßeneinläufe und Gullys verstopften, was in einigen Straßen zu Überschwemmungen führte. Am Donnerstagmorgen waren städtische Mitarbeiter und Feuerwehr erneut im Einsatz, um Schäden zu sichten und umgestürzte Bäume zu entfernen. Der Murgdamm zwischen der Franzbrücke und der Badener-Brücke wurde aufgrund abgebrochener Äste gesperrt.
Die Freiwillige Feuerwehr meldete eine erste Bilanz, die erhebliche Gebäudeschäden durch umgestürzte Bäume und Gebäudeteile sowie eine verletzte Person dokumentierte. Besonders im Innenstadtbereich wurden zahlreiche Schäden an Bäumen festgestellt, während im Stadtwald vereinzelt entwurzelte Bäume und viele abgebrochene Äste zu sehen waren. Glücklicherweise blieben die städtischen Friedhöfe von umstürzenden Bäumen verschont.
Zur Vorbereitung auf zukünftige extreme Wetterereignisse hat die Stadt Rastatt zusammen mit dem Landkreis ein Starkregenkonzept entwickelt. Starkregengefahrenkarten haben das Ziel, den Bürgern potenzielle Überflutungsrisiken aufzuzeigen. Darüber hinaus bietet die Stadtentwässerung kostenlose Beratungstermine für Eigentümer an, um Schutzmaßnahmen gegen Starkregen zu besprechen.
Oberbürgermeisterin Müller und Bürgermeister Knoth danken den Einsatzkräften für ihre Arbeit und planen zusätzliche Sprechstunden der Starkregenbeauftragten in besonders betroffenen Rieddörfern. Zudem sind Ortsbegehungen vorgesehen, um schnell umsetzbare Gegenmaßnahmen in stark betroffenen Gebieten zu prüfen.