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Tupperware-Aktie mit massiven Kursaufschlägen und hoher Leerverkaufsquote – Die neue Meme-Aktie?

Titel: Tupperware-Aktie überrascht mit Kursfeuerwerk trotz drohender Insolvenz

Mit einem Kursfeuerwerk hat die Tupperware-Aktie in den vergangenen Handelstagen Anleger überrascht. Dabei droht dem Unternehmen aufgrund eines Liquiditätsengpasses sogar die Insolvenz.

Die Tupperware-Aktie legte in den letzten fünf Handelstagen an der NYSE um 346,35 Prozent zu. Besonders am Donnerstag war der Anstieg mit 56,32 Prozent deutlich spürbar. Trotz des positiven Trends in den letzten Tagen verzeichnet die Aktie seit Jahresbeginn immer noch einen Rückgang von 28,26 Prozent. Interessant ist auch das enorm hohe Handelsvolumen, das laut Reuters weit über dem Durchschnitt liegt und mehr als das Achtfache des gleitenden 10-Tage-Durchschnitts der Aktie erreicht.

Der positive Trend setzt sich am Freitag fort, als die Aktien im vorbörslichen Handel zeitweise um 7,41 Prozent auf 3,18 US-Dollar ansteigen.

Die Kursrally basiert jedoch nicht auf einer starken Geschäftsentwicklung des Unternehmens. Im Gegenteil, Tupperware befindet sich seit geraumer Zeit in Turbulenzen. Im April warnte das Management davor, dass Rechnungen nicht mehr bezahlt werden könnten und die Fortsetzung des Geschäftsbetriebs aufgrund von Liquiditätsengpässen ungewiss sei.

Trotz Bemühungen, Gelder von potenziellen Investoren aufzubringen, häufen sich die Probleme für Tupperware. Im Gesamtjahr 2022 sank der Umsatz von 1,6 Milliarden US-Dollar auf 1,3 Milliarden US-Dollar, und das Unternehmen verzeichnete einen Verlust von 14,2 Millionen US-Dollar im Vergleich zu einem Gewinn von 16,8 Millionen US-Dollar im Vorjahr. Schwache Umsatzzahlen, negative Gewinne und verspätete Jahresberichte haben die Gespräche mit potenziellen Geldgebern belastet.

Die Tatsache, dass die Tupperware-Aktie eine hohe Leerverkaufsquote von 25,14 Prozent aufweist, könnte die jüngste Rally erklären. Anleger setzen möglicherweise auf einen Shortsqueeze, bei dem Shortseller gezwungen sind, ihre Aktien zu höheren Preisen zurückzukaufen, wenn die Kurse gegen ihre Erwartungen steigen.

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Dieses Phänomen ist nicht neu und erinnert an den Meme-Aktien-Hype von 2021. Unternehmen wie GameStop, Bed Bath & Beyond und AMC Entertainment Holdings wurden zu Opfern dieses Hypes. Nun scheint sich auch die Tupperware-Aktie in die Gruppe der Meme-Aktien einzufügen.

Ob Tupperware dem Turnaround gelingt, bleibt abzuwarten. Betrachtet man die Bilanz anderer Meme-Aktien, sieht die Zukunft für das Unternehmen jedoch eher düster aus. GameStop kämpft weiterhin mit Geschäftsschwierigkeiten, AMC Entertainment Holdings verlor kürzlich einen Rechtsstreit, der das Überleben des Unternehmens gefährden könnte, und Bed Bath & Beyond musste im April Insolvenz anmelden.

Trotz des aktuellen Kursfeuerwerks bleibt die Zukunft der Tupperware-Aktie unsicher.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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