Fast 60 Jahre nach dem tragischen Tod des legendären Bürgerrechtlers Malcolm X erhebt seine Familie nun schwere Vorwürfe gegen die US-Behörden. Die Töchter des Aktivisten haben eine Zivilklage gegen die New Yorker Polizei sowie die Bundesbehörden FBI und CIA eingereicht. Laut der Klageschrift, die von PZ-news.de berichtet, hätten die Behörden von den Drohungen gegen Malcolm X gewusst und seine Ermordung im Jahr 1965 zugelassen. Die Familie wirft den Behörden arglistiges Verschweigen und Unterdrückung von Tatsachen vor, die zur Aufklärung des Mordes hätten beitragen können.
Ilyasah Shabazz, eine der Töchter, äußerte auf einer Pressekonferenz den Wunsch, die wahren Umstände des Todes ihres Vaters zu erfahren und forderte eine Entschädigung von über 100 Millionen Dollar. Malcolm X wurde während einer Rede in einem New Yorker Ballsaal erschossen, wobei seine schwangere Frau und die kleinen Töchter zugegen waren. Die Umstände des Attentats sind bis heute nicht vollständig geklärt, obwohl drei Männer verurteilt wurden. Es wird vermutet, dass die Attentäter Mitglieder der Nation of Islam waren, von der Malcolm X sich kurz vor seinem Tod distanziert hatte.
Ein dunkles Kapitel der Geschichte
Das Attentat auf Malcolm X ereignete sich im Februar 1965, als er erst 39 Jahre alt war. Die Ermittlungen und die darauf folgenden Verurteilungen waren von zahlreichen Kontroversen umgeben. Im Jahr 2021 wurden die Schuldsprüche gegen zwei der verurteilten Männer, Muhammad Aziz und Khalil Islam, aufgehoben. Diese Entscheidung basierte auf widersprüchlichen Zeugenaussagen und einem Mangel an Beweisen, wie PZ-news.de berichtete. Aziz, der 1985 aus dem Gefängnis entlassen wurde, und Islam, der 20 Jahre unschuldig verbrachte und 2009 starb, hatten stets ihre Unschuld beteuert.
Die Stadt New York und der Bundesstaat New York zahlten 2022 eine Millionen-Entschädigung an Aziz und Islam nach der Aufhebung der Schuldsprüche. Der dritte Verurteilte, der die Tat nicht bestritt, wurde 2010 auf Bewährung entlassen. Diese Entwicklungen werfen ein grelles Licht auf die dunklen Schatten der Justiz und die Rolle, die die Behörden möglicherweise bei der Ermordung eines der bedeutendsten Bürgerrechtler der Geschichte spielten.
Ein Aufruf zur Gerechtigkeit
Die Klage der Familie von Malcolm X ist nicht nur ein Kampf um Gerechtigkeit für ihren Vater, sondern auch ein Aufruf an die Gesellschaft, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Die Vorwürfe gegen die US-Behörden sind schwerwiegend und erfordern eine umfassende Untersuchung. Die Familie hofft, dass durch diese rechtlichen Schritte nicht nur die Wahrheit ans Licht kommt, sondern auch andere ähnliche Ungerechtigkeiten in der Geschichte aufgearbeitet werden.
Die Forderung nach einer Entschädigung von über 100 Millionen Dollar ist ein starkes Signal, dass die Familie nicht bereit ist, die Geschehnisse von damals ruhen zu lassen. Sie wollen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden und dass die Wahrheit über die Umstände des Mordes an Malcolm X endlich ans Licht kommt, wie auch PZ-news.de berichtet.