Vaihingen lehnt Radroute ab: Neue Sicherheitsmaßnahmen für Fahrradfahrer!

Vaihingen lehnt Radroute ab: Neue Sicherheitsmaßnahmen für Fahrradfahrer!

Der Bezirksbeirat Vaihingen hat in seiner Sitzung in der Kelter Vaihingen am 25. Juni 2025 die geplante neue Hauptradroute in der Waldburgstraße abgelehnt. Dies geschah vor einem stark besetzten Publikum, das das Thema des Ausbaus des Hauptradroutennetzes in Stuttgart lebhaft diskutierte. Die geplante Route hätte sich über 1,1 Kilometer von der Robert-Koch-Straße bis zum Föhrenwald erstreckt und umfasst einen 2,25 Meter breiten Schutzstreifen. Allerdings wären durch diese Maßnahme 103 Parkplätze weggefallen, was nicht nur den Anwohnern, sondern auch den Vertretern des Bezirksbeirats ein großes Anliegen war.

Die Stadtverwaltung plant, alternative Routen und ein mögliches Tempolimit für die Waldburgstraße zu prüfen. In der Diskussion über die Notwendigkeit eines Tempolimits wurde die Option einer Reduzierung auf 30 oder 40 km/h in Betracht gezogen. Anwohner äußerten Bedenken, insbesondere in Bezug auf die Verkehrssicherheit auf der angesprochenen Straße, auf der Radfahrer bereits Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h erreichen.

Alternative Vorschläge zur Routenführung

Der Bezirksbeirat schlug alternative Wegeführungen vor, wie eine Route über die Freibad- und Vollmoellerstraße. Zudem wurde die Verkehrsberuhigung in der Krehlstraße und die Prüfung der Nutzung der Panzerstraße diskutiert. Um die Sicherheit für Radfahrende zu erhöhen, sollen neue Überwege und ein barrierefreier Ausbau der Bushaltestellen geschaffen werden. Die Stadtverwaltung hat versichert, dass die Bedenken des Bezirksbeirats in die Entscheidung des Gemeinderats einfließen werden.

Für das Jahr 2030 hat die Stadt ein ambitioniertes Ziel: den Radverkehrsanteil in Stuttgart von derzeit 9 % auf 25 % zu steigern. Der steigende Trend zum Radfahren in der Stadt zeigt sich auch in den Zahlen der Radzählstellen, die im Jahr 2024 insgesamt 5.204.853 Radfahrten zählten, wie stuttgart.de berichtet. Aktuell beträgt der Anteil von Fahrradfahrten unter der Stuttgarter Wohnbevölkerung etwa 8 %, während der Fußverkehr 29 %, der motorisierte Individualverkehr (MIV) 40 % und der öffentliche Verkehr (ÖV) 23 % ausmacht.

Veranstaltungen und Initiativen

Um auf die Anliegen der Radfahrenden aufmerksam zu machen, wird am 28. Juni eine Fahrraddemo um 14 Uhr am Rathausplatz Vaihingen stattfinden. Damit wird nicht nur die Bürgerbeteiligung gefördert, sondern auch auf die Notwendigkeit von Verbesserungen im Radverkehr hingewiesen. Der Großteil des Straßennetzes in Stuttgart, etwa 70 %, ist bereits mit Tempo 30 verkehrsberuhigt, was für ein verträgliches Miteinander von motorisiertem Verkehr und Radfahrenden sorgt.

Insgesamt sind in Stuttgart rund 360 Kilometer Radverkehrsanlagen verfügbar, darunter auch 265 Einbahnstraßen, die für Radfahrer in Gegenrichtung geöffnet sind. Die Stadt bietet zudem verschiedene Freizeit-Routen und Veranstaltungen für Radfahrende, um den Fahrradsport weiter zu fördern.