Grevyzebra-Fohlen in Wilhelma: Ein Hoffnungsträger für den Artenschutz!

In Stuttgart-Mitte wurde ein wertvolles Grevyzebra-Fohlen geboren, das für den Artenschutz eine wichtige Rolle spielen könnte.
In Stuttgart-Mitte wurde ein wertvolles Grevyzebra-Fohlen geboren, das für den Artenschutz eine wichtige Rolle spielen könnte. (Symbolbild/MS)

Grevyzebra-Fohlen in Wilhelma: Ein Hoffnungsträger für den Artenschutz!

Stuttgart-Mitte, Deutschland - In der Wilhelma Stuttgart gibt es aktuellen Anlass zur Freude: Mitte Mai kam ein Grevyzebra-Fohlen zur Welt. Die stolze Mutter, Milly, ist 20 Jahre alt und hat zuletzt vor acht Jahren ein Fohlen geboren. Dr. Ulrike Rademacher, Kuratorin für Huftiere, bezeichnete das neugeborene Fohlen als „genetisch sehr wertvoll“ und betont, dass es eine wesentliche Rolle im europäischen Ex Situ-Zuchtprogramm für Grevyzebras spielen könnte. Neben Milly und ihrem Fohlen leben in der Wilhelma die 13 Jahre alte Serdtse sowie die 22 Jahre alte Lady. Der Vater des Fohlens, Imbe, ist 7 Jahre alt und überwiegend auf dem Tennhof, der Außenstelle der Wilhelma, untergebracht.

Die Grevyzebras sind als „stark gefährdet“ eingestuft, mit nur etwa 3.000 Tieren in freier Wildbahn. Laut der IUCN (International Union for Conservation of Nature) stellt dies eine alarmierende Entwicklung dar. Einblick in die Besonderheiten dieser Tierart geben die Merkmale des Grevyzebras: Es hat runde, tütenförmige Ohren, ein eng gestreiftes Fellmuster und eine größere Körpergröße im Vergleich zu anderen Zebraarten, wie dem Steppenzebra und dem Bergzebra. In der Natur haben nur wenige erwachsene Hengste große Territorien, während die meisten Junghengste und Stuten in instabilen Verbänden leben, wobei Stuten mit ihren Fohlen feste soziale Einheiten bilden, in denen die Fohlen bis zu zwei Jahre bei der Mutter bleiben.

Bedrohungen und Erhaltungszucht

Die Bedrohungen für das Grevyzebra sind vielfältig. Illegale Bejagung und der hohe Konkurrenzdruck durch Weidetiere nomadischer Völker setzen der Art stark zu. Der aktuelle Bestand bezieht sich auf etwa 2.000 Tiere, mit einer abnehmenden Tendenz. Angesichts dieser düsteren Prognosen setzen sich zoologische Einrichtungen intensiv für die Erhaltungszucht ein, um die genetische Vielfalt und langfristige Überlebenschancen der Art zu sichern. Diese Programme sind Teil der europäischen Erhaltungszuchtprogramme (EEPs), die von der EAZA (Europäische Aquarien- und Zoogemeinschaft) koordiniert werden. Auch die Wilhelma zählt zu den erfolgreichsten Zuchtgruppen, mit insgesamt über 60 in Zoos geborenen Fohlen in den letzten Jahren.

Die Wilhelma Stuttgart spielt damit eine bedeutende Rolle im globalen Erhaltungszuchtkonzept. Gemäß dem Ansatz von Erhaltungszuchtprogrammen sind Zuchtbuchkoordinatoren dafür verantwortlich, Empfehlungen für Pärchen- oder Gruppenzusammenstellungen zur genetischen Gesundheit der Population abzugeben. Dies sichert nicht nur die Vielfalt innerhalb der grevyzebraistischen Population, sondern stärkt auch die Chance auf eine Rückkehr dieser eindrucksvollen Tiere in ihre natürlichen Lebensräume.

Die Herausforderungen für diese edlen Tiere sind nicht zu unterschätzen, aber durch den fortwährenden Einsatz von Zoos und Zuchtprogrammen könnte das Grevyzebra eine Chance auf Überleben in freier Wildbahn haben. Die Wilhelma Stuttgart bleibt ein wichtiger Akteur in diesem essenziellen Unterfangen.

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OrtStuttgart-Mitte, Deutschland
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