Prisma: Widerstand gegen rechte Angriffe und eine neue Regenbogenflagge!

Prisma: Widerstand gegen rechte Angriffe und eine neue Regenbogenflagge!
Bad Cannstatt, Deutschland - Im Herzen von Stuttgart, im Cannstatter Kulturzentrum Prisma, hat sich in den letzten Wochen eine besorgniserregende Entwicklung gezeigt. Prisma, ein kreativer Ort in der alten Schwabenbräu-Passage, bietet auf fünf Stockwerken eine Vielzahl von Einrichtungen, darunter einen Second-Hand-Laden, Proberäume für Bands, ein Tonstudio und die Commons Kitchen, die kostenfreie Mahlzeiten aus geretteten Lebensmitteln anbietet. Der Club Sunny High, betrieben von einem gemeinnützigen Verein, zeichnet sich durch ein Konzept ohne Eintrittspreise aus, wobei Spenden empfohlen werden. Zusätzlich sorgt ein Awareness-Team dafür, dass die Gäste sicher feiern können und Übergriffe vermieden werden. Dieser Ort hat sich zur Anlaufstelle für die queere Szene entwickelt und ist bekannt für politische Veranstaltungen, wie etwa eine Wahlparty der Linkspartei nach der Bundestagswahl. Viele Unterstützer beschreiben Prisma als gelebte Utopie, während rechte Gruppierungen diesen Ort als Feindbild betrachten, so berichtet Kontext Wochenzeitung.
Doch die Idylle wird seit Frühjahr 2023 durch brutale Angriffe auf das Prisma gestört. In diesem Zusammenhang fanden zahlreiche Vorfälle statt, darunter das Verbrennen von Veranstaltungsplakaten, antisemitische Schmierereien im Innenhof und das Übermalen von Pride-Symbolen mit NS-Parolen. Besonders besorgniserregend war der Diebstahl und das Zerschneiden einer Regenbogenflagge im April 2025, wobei die Täter, die als bekannte Neonazis identifiziert wurden, während eines Volksfestes in der Nähe agierten. Polizeiverantwortliche waren ebenfalls anwesend, wurden jedoch kritisiert, da sie sich um die Ermittlungen zu dieser Gewalttat nur zögerlich kümmerten.
Öffentliche Kundgebung als Zeichen der Solidarität
Die Prisma-Sprecherin äußerte sich verärgert über den mangelnden Ermittlungseifer der Polizei, während die Täter teilweise mehrfach vorbestraft sind. Nach der öffentlichen Bekanntmachung des Vorfalls am 16. Mai 2025 nahm die Polizei Kontakt auf, und der Staatsschutz der Kriminalpolizei übernimmt nun die Ermittlungen, nachdem die Tat von mehreren Zeugen beobachtet wurde, die Fotos der Täter gemacht haben. Am 30. Mai 2025 plant Prisma eine öffentliche Kundgebung, um eine neue, größere Regenbogenflagge zu hissen und ein Zeichen gegen die rassistischen und rechtsextremen Angriffe zu setzen, wie Stuttgarter Nachrichten berichtet.
Die Sprecherin von „Critical Pride Stuttgart“ kündigte an, für jede zerstörte Regenbogenflagge zwei neue aufzuhängen, und die Repräsentantin des Prisma beschrieb Zärtlichkeit als einen Weg des praktizierten Widerstands. Diese Solidarität und Entschlossenheit der Gemeinschaft sollen ein klares Zeichen setzen, dass sich die queere und die weitere Zivilgesellschaft durch solche Attacken nicht einschüchtern lässt.
Während die Stadt Stuttgart im Zuge der letzten Fußball-EM den Cannstatter Bahnhofsvorplatz aufhübschte, ist der Schatten Mangelware. Die einzige schattenspendende Zone befindet sich an der barrierefreien Rampe zum Bahnhof, ein umso wichtigerer Ort, wenn man die Situation um Prisma und die angespannte politische Lage in der Region betrachtet.
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Ort | Bad Cannstatt, Deutschland |
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