Julia Stubenbord, die Landestierschutzbeauftragte von Baden-Württemberg, hat eindringlich an die Verbraucher appelliert, an Silvester auf Feuerwerk in der Nähe von Tieren zu verzichten. In einer aktuellen Mitteilung betonte sie, dass Pyrotechnik für viele Tiere große Angst auslöst. Da Tiere nicht abstrahieren können, verstehen sie nicht, dass die Gefahr, die von ohrenbetäubenden Knallgeräuschen und Lichtblitzen ausgeht, vorübergeht. Der Zustand der Angst wird von Tieren als unüberwindbar empfunden, was ihr Leid verstärkt.
Stubenbord dankte den Menschen, die an Silvester auf Böllern verzichten und stattdessen tier- und naturfreundliche Alternativen wählen. Immer mehr Menschen entscheiden sich für ein Silvester ohne Feuerwerk. Einige große Handelsunternehmen haben bereits damit begonnen, keine Pyrotechnik mehr zu verkaufen, was ebenfalls zu diesem Trend beiträgt, wie Stuttgarter Zeitung berichtete.
Wirkungen von Feuerwerk auf Tiere
Feuerwerk und laute Knallgeräusche am Jahreswechsel verursachen nicht nur bei Haustieren, sondern auch bei Wildtieren Stress und Angst. Besonders empfindlich auf die Geräusche und Lichtblitze reagieren Hunde und Katzen. In Panik geraten diese Tiere häufig, suchen Verstecke oder versuchen zu fliehen, was potenziell gefährliche Situationen zur Folge haben kann. Wildtiere wie Vögel werden aus ihrer Nachtruhe gerissen und können die Orientierung verlieren. Auch Rehe, Hirsche und andere Waldtiere erfahren Stress, der sie wertvolle Energiereserven kostet. Pferde, die als Fluchttiere bekannt sind, reagieren ebenfalls sehr sensibel auf die lauten Geräusche und können in Panik ausbrechen. Selbst Nutztiere wie Kühe leiden stark unter den Störungen durch Feuerwerk, wie tierschutz.com hinweist.
Um den Tieren in der Silvesternacht zu helfen, sollten Halter bestimmte Schutzmaßnahmen ergreifen. Dazu zählen das Schaffen eines sicheren Rückzugsorts, beispielsweise durch Abdunkeln der Fenster und Bereitstellen von Versteckmöglichkeiten. Hunde sollten vor den Feuerwerk-Feiern am frühen Abend Gassi geführt werden, während Freigänger-Katzen in der Silvesternacht im Haus bleiben sollten. Zudem ist es ratsam, sicherzustellen, dass Tiere einen Mikrochip und aktuelle Registrierung haben sowie Sicherheitsgeschirre bei Ausgängen zu verwenden. Darüber hinaus unterstützt der Schweizer Tierschutz STS eine Volksinitiative zur Einschränkung von privaten Feuerwerken und appelliert an die Feiernden, rücksichtsvoll mit Feuerwerk umzugehen und leisere Alternativen zu wählen.