Zollernalbkreis

Schließung des Ankunftszentrums in Meßstetten: Was nun für Flüchtlinge?

Das Ankunftszentrum in Meßstetten, das während der Ukraine-Krise als wichtiger Anlaufpunkt für Flüchtlinge diente, hat am 30. September mit dem Auszug der letzten Bewohner geschlossen – ein Wendepunkt in der Flüchtlingshilfe, der die Weichen für die zügige Integration der ukrainischen Staatsbürger in die Region stellt!

Das Ankunftszentrum Ukraine in Meßstetten hat am 30. September 2024 seine Türen endgültig geschlossen. Dies markiert das Ende einer Ära, in der das Zentrum als wichtiger Anlaufpunkt für ukrainische Flüchtlinge fungierte. Zuletzt waren dort noch 33 Personen untergebracht, während 37 andere bereits am 25. September aus der Einrichtung ausgezogen waren.

01. Oktober 2024 um 11:04 UhrMeßstetten/Zollernalbkreis

Der Rückbau des Ankunftszentrums Ukraine in Meßstetten läuft.

Steffen Maier

Die letzten Monate im Zentrum waren von einem aktiven und humanitären Ansatz geprägt. Landrat Günther-Martin Pauli hebt hervor, dass das Ankunftszentrum als effizientes Werkzeug zur Steuerung der Zuwanderung aus der Ukraine fungierte und es wichtig sei, alternative Wege zu finden, um die ankommenden Flüchtlinge schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Die Aufnahme von Flüchtlingen in Meßstetten endete offiziell am 13. September 2024. Seit diesem Datum wurden keine neuen Personen mehr empfangen, was einen direkten Rückgang des Betriebes im Zentrum zur Folge hatte. Stattdessen konnten die verbliebenen Bewohner in andere Landkreise im Bundesland zugewiesen werden, um so eine gerechte Verteilung zu gewährleisten.

Das weitere Vorgehen für ukrainische Flüchtlinge

Mit der Schließung des Zentrums ist es entscheidend geworden, wie die Zuteilung der ukrainischen Flüchtlinge in der Region weitergeht. Nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz (FlüAG) wird den Geflüchteten in Deutschland aus humanitären Gründen Schutz gewährt. Eine Erstaufnahme ist nicht immer notwendig, was bedeutet, dass viele direkt in die zuständigen Stadt- oder Landkreise vermittelt werden können.

In dieser Übergangsphase hat das Land die Verantwortung übernommen, um sicherzustellen, dass auch außerhalb der Bürozeiten Hilfe geleistet wird. Dies bedeutet, dass Flüchtlinge, die in andere Bundesländer weitergeleitet werden, vorübergehend in entsprechenden Einrichtungen untergebracht werden, bis sie festen Wohnraum finden oder anderenorts zugewiesen werden können.

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Rückbau und Folgen der Schließung

Nach dem Auszug der letzten Bewohner hat der Rückbau der Einrichtung begonnen. Bereits vor einigen Wochen wurden in den nicht mehr genutzten Räumlichkeiten Schritte unternommen, um das Inventar abzutransportieren und die Gebäude darauf vorzubereiten, wieder in einen neutralen Zustand versetzt zu werden. Mitarbeiter des Regierungspräsidiums und des Zollernalbkreises arbeiten hier Hand in Hand, unterstützt von Dienstleistern, um diesen Prozess zu gewährleisten.

Es ist von Bedeutung, dass die Schließung effizient kommuniziert wird, damit weitere Flüchtlinge nicht vergeblich zum ehemaligen Ankunftszentrum reisen. Aushänge und andere Informationsmaßnahmen wurden ergriffen, um sicherzustellen, dass die relevanten Informationen die Flüchtlinge erreichen. Man geht davon aus, dass diese durch persönliche Netzwerke der Flüchtlinge verbreitet werden.

Für die vorläufige Unterbringung von ukrainischen Geflüchteten stehen dem Zollernalbkreis momentan ausreichende Kapazitäten zur Verfügung. Diese umfassen auch neue Immobilien, wie beispielsweise das ehemalige Vermessungsamt in Balingen. So entsteht eine neue Möglichkeit, den ankommenden Menschen eine Perspektive zu geben, während sie sich um ihre nächsten Schritte kümmern.

Zudem hat das Land Maßnahmen zur Umstellung der Anlaufstelle für die Erstaufnahme in Baden-Württemberg ergriffen. Dies geschieht in Reaktion auf die veränderte Situation und den steigenden Bedarf an koordinierter Unterstützung für die ankommenden Flüchtlinge.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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