Rechten Gedankengut auf der Spur: Vortrag in Winnenden warnt!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Am 23. Juni 2025 diskutiert Tobias Kaphegyi in Winnenden über die Ursachen des Rechtsrucks und dessen Folgen für die Gesellschaft.

Am 23. Juni 2025 diskutiert Tobias Kaphegyi in Winnenden über die Ursachen des Rechtsrucks und dessen Folgen für die Gesellschaft.
Am 23. Juni 2025 diskutiert Tobias Kaphegyi in Winnenden über die Ursachen des Rechtsrucks und dessen Folgen für die Gesellschaft.

Rechten Gedankengut auf der Spur: Vortrag in Winnenden warnt!

Am 23. Juni 2025 wird in der Awo-Begegnungsstätte in Winnenden ein Vortrag von Tobias Kaphegyi, Gewerkschaftssekretär beim DGB, zu den Ursachen des Rechtsrucks in der Gesellschaft stattfinden. In seinem Vortrag wird er auf herausragende Faktoren eingehen, die eine lebendige Demokratie fördern, darunter ein unterstützender Staat, funktionierende Infrastrukturen und die soziale Absicherung während der ökologischen Transformation. Die steigende Verunsicherung, besonders durch Arbeitsplatzangst und technologische Veränderungen wie künstliche Intelligenz, könnte dem Rechtsextremismus weiter Vorschub leisten, wie Stuttgarter Nachrichten berichtet.

Kaphegyi verweist auf die Studie „Falsche Propheten“ von Leo Löwenthal, die politische Demagogie und deren Einfluss auf gesellschaftliche Ängste thematisiert. Besondere Schwierigkeiten treten laut Kaphegyi beim Beziehungsaufbau in AfD-Kreisen auf, da ein tiefes Misstrauen gegenüber universitärer Forschung besteht. In Gemeinden wie Althütte im Rems-Murr-Kreis gibt es einen hohen Anteil von AfD-Wählern. Trotz der ablehnenden Haltung zur AfD plädiert er für einen Dialog mit deren Anhängern, um die Zukunft der Menschen nicht zu gefährden.

Die Rolle sozialer Medien und antidemokratischer Einstellungen

Eine beunruhigende Tendenz zur sozialdarwinistischen Ideologie und zum Schüren von Ressentiments ist derzeit in der Gesellschaft zu beobachten. Der Einfluss sozialer Medien auf die Wahrnehmung des Wohlfahrtsstaats und gesellschaftlicher Probleme spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Überraschend ist zudem der Verlust der Politisierung unter Arbeitern, die früher für Umverteilung und Demokratisierung eintraten, und stattdessen Verschwörungstheorien als Ersatz für echte Interessenpolitik verbreiten.

Wie die Hans-Böckler-Stiftung analysiert, ist der Einfluss rechtspopulistischer Parteien und rechtsextremer Gruppen in Deutschland stark gewachsen. Diese Gruppen befeuern antidemokratische und rassistische Ressentiments und instrumentalisieren Krisensituationen wie die Corona-Pandemie sowie den Ukraine-Krieg, um ihre Agenda voranzutreiben. Laut einer Umfrage weisen bereits 14% der Befragten ein hohes Maß an antidemokratischen Einstellungen auf. Besonders gefährlich ist die Tatsache, dass Menschen mit schlechten Arbeitsbedingungen oder einem Gefühl der Statusbedrohung eher anfällig sind für solche Ideologien.

Wirtschaftliche Ursachen und die Rolle der Gewerkschaften

Kaphegyi, der sich in seiner Forschung mit den wirtschafts- und sozialpolitischen Einstellungen rechtsradikaler Arbeiter auseinandersetzt, hebt hervor, dass ökonomische Ansätze die Rolle von Verteilungsauseinandersetzungen und sozialer Polarisierung betonen. Trotz wirtschaftlichen Wachstums hat die Armut in Deutschland in den letzten zehn Jahren zugenommen. Diese Entwicklung hat das Unbehagen über die gegenwärtige Politik verstärkt und die Verbreitung von Verschwörungsmythen angeheizt.

Gewerkschaften stehen vor der entscheidenden Aufgabe, diesen antidemokratischen Tendenzen entgegenzuwirken, indem sie soziale Themen ansprechen und die politischen Institutionen stärken. Das Forschungsprojekt ReDiss untersucht rechte Diskursstrategien in sozialen Medien und bietet Ansätze zur Gegenwehr. Der Vortrag von Kaphegyi am 23. Juni wird sicherlich dazu beitragen, die dringend nötigen Diskussionen über diese Themen anzustoßen und zu fördern.