Rangnick: Trauer um Graz überschattet ÖFB-Sieg gegen San Marino!
Ralf Rangnick reflektiert nach dem Amoklauf in Graz über Tragödien wie den von Winnenden und betont die Wichtigkeit von Empathie.

Rangnick: Trauer um Graz überschattet ÖFB-Sieg gegen San Marino!
Nach dem 4:0-Sieg der österreichischen Fußballnationalmannschaft gegen San Marino am 11. Juni 2025 äußerte sich ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick über die sportlichen Erfolge, lenkte jedoch sofort die Aufmerksamkeit auf die tragischen Ereignisse des Tages. Der Amoklauf in Graz überschattete den Fußballabend und wurde von Rangnick als „besonders tragisch für ganz Österreich“ bezeichnet. Er erklärte, dieser Tag gehöre zu den schwersten seiner Trainerkarriere, eine Aussage, die in Anbetracht derartiger Gewalttaten schwer wiegt.
Rangnick zog Parallelen zu anderen düsteren Kapiteln der Vergangenheit, unter anderem zu den Amokläufen in Winnenden 2009 und den Terroranschlägen am 11. September 2001. Er verdeutlichte die Notwendigkeit, sowohl die Demokratie als auch die Gesellschaft aktiv zu schützen, was die Verantwortung jedes Einzelnen erfordere. „Wir müssen aufeinander aufpassen und sind gefordert, Vertrauen und Empathie in unserer Gesellschaft zu fördern“, so Rangnick.
Solidarität und Empathie
Die Spieler des ÖFB-Teams solidarisierten sich ebenfalls und zeigten ein Transparent für die Opfer des Amoklaufs. Rangnick informierte am Dienstagvormittag, vor dem Spiel gegen San Marino, seine Mannschaft über die dramatischen Ereignisse in Graz und entschied sich gegen eine traditionelle Mannschaftsbesprechung. Stattdessen wollte er, dass die Spieler die Tragik des Geschehens durch ihre Konzentration und Ernsthaftigkeit auf dem Platz würdigen.
Die sportliche Leistung des Teams wurde als „absolut in Ordnung“ bewertet, insbesondere die erste Halbzeit. Rangnick lobte die Ausgangslage, mahnte jedoch, dass der Sieg über San Marino nur eine Randnotiz im Angesicht der Geschehnisse bleibt. Er betonte die Bedeutung von Krisenbewusstsein und Verantwortung, die über das Spielfeld hinausgehen.
Vorausschau auf die kommenden Herausforderungen
Die nächste Trainingsphase steht im September an, mit Spielen gegen Zypern und Bosnien-Herzegowina. Rangnick hofft auf die Rückkehr von David Alaba und Xaver Schlager, die bis dahin wieder fit sein sollen. Der Trainer ist optimistisch, dass die Nationalmannschaft, sofern sie in nahezu vollständiger Besetzung antreten kann, die Qualifikation zur nächsten Weltmeisterschaft schaffen wird.
In Reaktion auf die Ereignisse in Graz kündigte Rangnick zudem Initiativen in Kärnten, Tirol und Salzburg an. Geplant sind Kindertrainings sowie Vorlesetage in Seeham und Seekirchen, die darauf abzielen, Grundschulkinder mit Senioren zusammenzubringen. Diese Projekte sollen helfen, das Gemeinschaftsgefühl in der nach dem Amoklauf erschütterten Region zu stärken und neue Hoffnung zu geben.
Angesichts der aktuellen politischen Krisenherde, darunter der Ukraine-Krieg und die Situation in Israel und Gaza, appelliert Rangnick, dass alle Generationen zusammenarbeiten müssen, um ein Umfeld des Vertrauens und der Sicherheit für junge Menschen zu schaffen. Der Fokus muss jetzt auf der Stärkung der Gemeinschaft liegen, um auch aus diesen dunklen Zeiten gestärkt hervorzugehen.