Neonazis in Winnenden: Erneute Propaganda am Adlerplatz entdeckt!
In Winnenden verteilte die Neonazi-Partei „Der III. Weg“ am 28.09.2025 wieder Propagandamaterial, doch das Interesse war gering.

Neonazis in Winnenden: Erneute Propaganda am Adlerplatz entdeckt!
Am Samstagvormittag trat die Neonazi-Kleinstpartei „Der III. Weg“ in Winnenden in Erscheinung, was das erste Auftreten der Gruppe nach längerer Pause war. Die Aktivisten verteilten Flyer an den Zugängen zum Adlerplatz, wo das Interesse der Passanten, die vom Wochenmarkt kamen oder dorthin wollten, jedoch sehr gering war. Auch die Kunden des benachbarten Müller-Drogeriemarkts und des Rewe-Markts zeigten sich wenig angetan von der Propaganda der Neonazis. Dies berichtet die ZVW.
Die Aktivitäten der Neonazi-Partei „Der III. Weg“ sind häufig mit anderen rechtsextremen Gruppen und Organisationen verbunden. Insbesondere die Jugendorganisation NRJ (Nationalrevolutionäre Jugend) hat in Berlin an Wochenenden eine stark ausgeprägte Präsenz. Die Gruppe hat etwa 20 bis 25 Mitglieder, wovon eine aktive Kerngruppe aus 10 bis 15 Jugendlichen besteht. Erik Storch ist eine zentrale Figur innerhalb der NRJ, unterstützt von anderen bekannten Mitgliedern wie Franz-Richard Schrandt und Larsen Aslan.
Aktivitäten und Gewaltbereitschaft
Die Hauptaktivitäten der NRJ umfassen das Verkleben von Stickern, das Sprühen von Graffiti sowie die Verteilung von Flyern. So sprühten die Mitglieder am 21. Januar 2024 ein großflächiges Graffiti in Hellersdorf. In ihrem Streben, antifaschistische Gruppen zu bekämpfen, zeigt die NRJ eine wachsende Gewaltbereitschaft. Übergriffe auf alternative Jugendzentren und Drohungen gegen linksradikale Strukturen sind dokumentiert, und es gab mehrere Angriffsversuche auf das Jugendzentrum JUP in Hellersdorf sowie Bedrohungen gegen die Jugend-Antifagruppe „La Rage“.
Die Gewaltbereitschaft wirkt sich auch auf die Wahrnehmung von Personen aus, die als politische Gegner betrachtet werden, einschließlich queerer und trans Personen. Teilnehmer dieser gewaltsamen Handlungen sind oft vermummt und bewaffnet mit Schlagstöcken, Pfefferspray und Glasflaschen. Im Januar 2024 dokumentierte die Polizei mehrere Übergriffe, darunter Bedrohungen in der U-Bahn sowie Angriffe auf Personen mit linken Aufnähern.
Neonazismus in Deutschland
Der Neonazismus ist eine rechtsextreme Strömung, die sich explizit zur Ideologie des Nationalsozialismus bekennt und die Errichtung eines autoritären Führerstaats anstrebt. Obwohl der Begriff Neonazismus seit Ende der 1970er Jahre verwendet wird, um den jüngeren Anhang des Nationalsozialismus zu beschreiben, sind die Ideen von Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus nach wie vor virulent. Neonazis glorifizieren Hitler und die NS-Diktatur und nutzen auch heute noch Nazi-Symbole.
Die Gewaltbereitschaft unter Neonazis ist signifikant und manifestierte sich in zahlreichen gewalttätigen Übergriffen in der jüngeren Vergangenheit, einschließlich der Aktivitäten der terroristischen Gruppe NSU, die zwischen 2000 und 2007 mehrere Menschen ermordete. Trotz des Verbots verschiedener neonazistischer Gruppen in den 1990er Jahren hat sich die Szene umstrukturiert. Aktuell schätzt der Verfassungsschutz die Zahl deutscher Neonazis auf etwa 6000, wobei ein neuer Trend die sogenannte Strömung der Autonomen Nationalisten darstellt, die traditionelle Ideologien mit einem modernen äußeren Erscheinungsbild kombinieren. Dies wird von der Bundeszentrale für politische Bildung bestätigt.