Erstürmung der Hermann-Schwab-Halle: Windkraftkritiker mobilisieren!
Bürgerstimme Winnenden veranstaltet am 20.09.2025 kritische Diskussion zur Windkraft mit Experten im Schwerpunkt Hermann-Schwab-Halle.

Erstürmung der Hermann-Schwab-Halle: Windkraftkritiker mobilisieren!
Am 20. September 2025 fand in der Hermann-Schwab-Halle in Winnenden eine bedeutende Veranstaltung der „Bürgerstimme Winnenden“ zur Windkraftkritik statt. Laut ZVW lockte die Veranstaltung rund 350 Zuhörer an. In den Vorträgen thematisierten der Dipl. Ing. Willy Fritz aus München und der Physik-Professor Dr. Eduard Heindl aus Furtwangen die Windkraft im Allgemeinen sowie spezifisch die geplanten Windkraftanlagen auf dem „Hörnle“ und der „Buocher Höhe“ bei Winnenden.
Das Hauptanliegen der beiden Referenten war es, die Position der Veranstalter gegen die Windstromerzeugung zu unterstützen. Willy Fritz wird dabei in einer weiteren Veranstaltung, die am 18. September 2023 stattfand, eine detaillierte Analyse über den Ertrag der bestehenden Windkraftanlagen am Goldboden bei Winterbach vorgestellt haben, wie Schoblatt berichtet. Diese Reihe von Veranstaltungen zeigt das stetige Interesse und die anhaltenden Bedenken in der Bevölkerung rund um das Thema Windenergie in der Region.
Windkraft und öffentliche Meinung
In Baden-Württemberg, dem als „windärmstes Bundesland“ geltenden Gebiet, bringen Windkraftanlagen nur ein Zehntel der Windleistung, die in windstärkeren Bundesländern wie Schleswig-Holstein erzielt wird. Diese Tatsache führt dazu, dass Windkraftanlagen in Baden-Württemberg auf Ausgleichszahlungen angewiesen sind, um wirtschaftlich bestehen zu können. Schoblatt hebt hervor, dass diese Abhängigkeit zu höheren Stromkosten für Kunden in Deutschland führen kann.
Ein weiterer Aspekt in der Debatte wurde durch die massiven Einsprüche gegen geplante Windkraftflächen in der Region Neckar-Alb verdeutlicht. In dieser Gegend wurden mittlerweile 440.000 Stellungnahmen gesammelt, wovon die Bürgerinitiative „Gegenwind Neckar-Alb“ alleine 280.000 beim Regionalverband eingereicht hat. Tagesschau berichtet, dass diese Region neben Schwarzwald-Baar-Heuberg die höchste Anzahl an Einsprüchen verzeichnet.
Der Weg nach vorne
Bis September 2025 müssen Vorranggebiete für Windkraft ausgewiesen werden, sonst können Kommunen den Bau von Windrädern außerhalb dieser Festlegungen verhindern. Es besteht die gesetzliche Anforderung, dass mindestens 1,8 Prozent der Regionsfläche für Windenergie vorgesehen werden muss. Kritiker werfen den Initiativen vor, durch ihre Einsprüche die Planungen absichtlich zu verzögern, während die Initiativen argumentieren, dass die unzureichende Planung eher zu einer Zunahme von Windrädern führen kann.
Die Diskussion um das Thema Windkraft hat sich zudem mit der Digitalisierung der Einspruchsverfahren verbunden. Der Bundesverband WindEnergie (BWE) fordert eine umfassende Digitalisierung dieser Verfahren, während die Bundesregierung bereits Schritte zur Digitalisierung im Bundesimmissionsschutzgesetz unternommen hat. In Baden-Württemberg sind auch Modifikationen des Landesplanungsgesetzes angedacht, die eine digitale Abgabe von Einsprüchen ermöglichen sollen.
Die aktuelle Lage um die Windkraft in der Region zeigt deutlich die Spannungen zwischen den Bedürfnissen der Energiewende und den Sorgen der Bürger. Veranstaltungen wie die in Winnenden helfen, das Bewusstsein für diese Thematik zu schärfen und die öffentliche Diskussion anzuregen.