Bauern in Aufregung: Minister verspricht frisches Geld für die Ernte!

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Bauern in Waiblingen starten mit der Ernte 2025, während die neue Bundesregierung über Agrarpolitik und Tierschutz diskutiert.

Bauern in Waiblingen starten mit der Ernte 2025, während die neue Bundesregierung über Agrarpolitik und Tierschutz diskutiert.
Bauern in Waiblingen starten mit der Ernte 2025, während die neue Bundesregierung über Agrarpolitik und Tierschutz diskutiert.

Bauern in Aufregung: Minister verspricht frisches Geld für die Ernte!

Die Erntezeit hat begonnen: Mähdrescher fahren auf den Getreidefeldern und die Bauern blicken hoffnungsvoll auf eine normale Ernte, nachdem das Frühjahr trocken verlief. Diesen Optimismus teilt auch der Bauernpräsident Joachim Rukwied, der vor dem Deutschen Bauerntag in Berlin die Erwartungen an die neue Bundesregierung äußerte. Vor allem nach der Abkehr der Ampel-Koalition von Diesel-Steuervergünstigungen, die Proteste unter den Landwirten auslösten, hofft die Branche auf eine Rückkehr zu diesen Maßnahmen durch die Schwarz-Rote Koalition, die die Steuern möglicherweise wieder einführen möchte und damit die Agrarwirtschaft entlasten könnte, wie zvw.de berichtet.

Ein zentrales Thema wird die Rede von Alois Rainer, dem neuen Ressortchef der CSU, sein, der am Donnerstag vor den Landwirten sprechen wird. Rukwied hebt die dringende Notwendigkeit staatlicher Investitionen für den Umbau der Tierhaltung hervor. Er fordert nicht nur konkrete Schritte, sondern auch Planungssicherheit für die nächsten 20 Jahre, um eine nachhaltige Tierhaltung zu gewährleisten. Statt Umschichtungen im Agrarhaushalt plädiert er für „frisches Geld“. In dieser Hinsicht hat die Ampel-Koalition bereits eine Milliarde Euro für die Schweinehaltung reserviert, während Rainer plant, jährlich 1,5 Milliarden Euro für Förderungen zu erkämpfen.

Herausforderungen der Agrarpolitik

Die Diskussion um einen Wandel zu mehr Tierschutz in Ställen, die seit Jahren anhält, wird von Rukwied aufgegriffen. Dabei wird auch über mögliche Preisaufschläge oder eine höhere Mehrwertsteuer auf Fleisch nachgedacht. Ein staatliches Tierhaltungslogo für Fleisch wird erst im März 2026 eingeführt. Rukwied fordert dringend eine praktikable Neugestaltung des Umweltschutzes und der Tierhaltungssysteme, um den Wert heimischer Produkte zu betonen und eine Partnerschaft mit dem Handel zu fördern.

Ein weiteres Problem, das die Landwirte beschäftigt, ist der Anstieg der Lebensmittelpreise, der über der allgemeinen Inflation liegt. Trotzdem wird kein neuer Preiskampf erwartet. Die Bauern in Deutschland blicken dank des rechtzeitigen Regens in vielen Regionen eher optimistisch auf die Ernte, doch Rukwied schätzt die Chancen für Getreide und Raps lediglich als durchschnittlich ein. Auch die Sorgen über den Rückgang der Getreidepreise auf einen historischen Tiefstand bleiben präsent.

Politische Strategien und Koalitionspläne

Die neue Koalition plant auch, die Einkommensanreize für Klima-, Umwelt- und Tierwohlleistungen zu steigern. Wie agrarheute.com berichtet, setzt sie dabei auf Freiwilligkeit, um Jung- und Neulandwirte gezielt zu fördern. Zudem wird angestrebt, sich im Rahmen der EU-Agrarpolitik für ein angemessenes GAP-Budget im nächsten mehrjährigen Finanzrahmen einzusetzen. Deutschland fungiert hierbei als größter EU-Nettozahler, was zusätzliche Ressourcen in die nationale Landwirtschaft einspeisen könnte.

Allerdings gibt es Uneinigkeit unter den Koalitionspartnern hinsichtlich der Ablehnung eines EU-Bodengesetzes, und der Entwurf des Agrarkapitels weist „Schnittstellen und Widersprüche“ zu anderen Bereichen auf, etwa beim Mindestlohn und Steuerthemen. Diese offenen Themen werden die Koalitionsgespräche und damit den Abschluss des Koalitionsvertrages möglicherweise über die Feiertage hinaus verzögern, was die Landwirtschaftspolitik weiterhin in den Fokus rückt.