Schorndorf in der Krise: Haushaltsplan abgelehnt – 20 Millionen Euro weniger!
Schorndorf steht vor finanziellen Herausforderungen: Haushaltsgenehmigung verweigert, Investitionen und Schulden steigen.

Schorndorf in der Krise: Haushaltsplan abgelehnt – 20 Millionen Euro weniger!
Der Haushaltsplan der Stadt Schorndorf für 2025/26 wurde am 26. Juni 2025 nicht genehmigt. Das Regierungspräsidium verweigerte die Genehmigung, was die Stadt zwingt, die geplante Schuldenaufnahme um 20 Millionen Euro zu reduzieren. Dies betrifft zahlreiche Investitionsprojekte, darunter die dringend benötigte Sanierung der städtischen Kindertagesstätten (Kita), die größte geplante Maßnahme. Auch das Stadtmuseum, dessen Standsicherheit mittlerweile als gefährdet eingestuft wird, steht vor einer unsicheren Zukunft, da die millionenteure Sanierung voraussichtlich gestrichen wird, berichten die Stuttgarter Nachrichten.
Für das Jahr 2024 wird ein Verlust von über 1 Million Euro im Ergebnishaushalt der Stadt Schorndorf prognostiziert. Um die Genehmigung des Haushalts zu sichern, sind Sonderergebnisse sowie die Auflösung von Rücklagen erforderlich. Die Schulden der Stadt steigen bis 2024 auf über 70 Millionen Euro und im Jahr 2025 auf mehr als 80 Millionen Euro. Diese Entwicklung wirft Sorgen auf, insbesondere im Kontext der Schulden der Eigenbetriebe und Tochtergesellschaften, die 2024 insgesamt 127 Millionen Euro und 2025 etwa 160 Millionen Euro erreichen werden. Zusammen addieren sich die Gesamtschulden des Konzerns Schorndorf 2024 auf rund 197 Millionen Euro und 2025 auf 240 Millionen Euro, was zu einer Pro-Kopf-Verschuldung von annähernd 5.000 Euro im Jahr 2024 und rund 6.000 Euro im Jahr 2025 führt. Dies ist ein dramatischer Anstieg im Vergleich zu rund 2.700 Euro im Jahr 2018. Laut CDU Schorndorf ist die Stadt seit vielen Jahren über ihre Verhältnisse gelebt.
Ursachen der finanziellen Misere
Die hohen Schulden resultieren aus kostspieligen Bauprojekten und Denkmalpflege. Obwohl die Mehrheit des Gemeinderats häufig teuren Bauvorhaben zugestimmt hat, wurden die Folgekosten oft nicht ausreichend berücksichtigt. Zudem sind die budgetierten Baukosten regelmäßig überschritten worden. Die Verwaltung wird kritisiert, weil sie nicht genug unternimmt, um zusätzliche Einnahmen zu generieren, beispielsweise durch die Erschließung neuer Gewerbegebiete in Hammerschlag, Niederfeld und Sündle.
Ein weiterer finanzieller Druck kommt durch gesetzliche Anforderungen, die hohe Ausgaben für die Schaffung von Kitaplätzen mit Ganztagsbetreuung und Ganztagsschulen mit Mensa nach sich ziehen. Darüber hinaus müssen über 800 geflüchtete Menschen untergebracht werden. Die Stadt hat bereits über 50 Wohnungen angemietet und plant eine große Unterkunft, die Platz für 200 Personen bieten soll. Es wird festgestellt, dass die Kommunen viele bundespolitische Anforderungen tragen, ohne dabei ausreichende finanzielle Unterstützung vom Bund zu erhalten.
Blick in die Zukunft
Die Stadt Schorndorf hat das Ziel, bis 2035 klimaneutral zu werden, doch die finanziellen Mittel für die erforderlichen Investitionen sind bislang nicht eingeplant. Experten und die örtliche CDU kritisieren zudem die mangelnde Transparenz bezüglich der finanziellen Situation für die Bürger. Inmitten dieser Herausforderungen hat Manfred Bantel nach zehn Jahren als Gemeinderat seinen Abschied angekündigt und hofft, dass die CDU-Fraktion in Zukunft stärker vertreten sein wird.