Rom (dpa) – Ein dramatisches Ende für den Maestro des Dramas: Giacomo Puccini starb im Alter von nur 65 Jahren an Kehlkopfkrebs, fernab seiner Heimat in Brüssel. Als die Nachricht von seinem Tod die Runde machte, versammelten sich Hunderttausende in Italien, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Der Trauerzug führte zum Mailänder Dom, wo Puccinis eigenes Requiem erklang und die Menschen in Schwarz gekleidet waren. Am heutigen Freitag (29.11.) gedenken wir des 100. Todestages des wohl bekanntesten italienischen Komponisten neben Giuseppe Verdi.
Puccinis Meisterwerke wie «Tosca», «La Bohème» und «Madame Butterfly» sind nicht nur musikalische Höhepunkte, sondern auch emotionale Achterbahnfahrten, die selbst Opern-Muffel in ihren Bann ziehen. Seine Arien wie «Nessun dorma» und «Oh mio babbino caro» berühren die Herzen und zeigen, dass Puccini die Macht der Musik verstand, um Liebe, Macht und Tod zu thematisieren. Geboren in eine Musikerfamilie in der Toskana, begann Puccini schon früh mit dem Komponieren und eroberte mit seinen ersten Opern die Bühnen der Welt.
Ein Erbe voller Glanz und Tragik
Puccini war nicht nur ein musikalisches Genie, sondern auch ein Meister der Vermarktung. Sein Vermögen wird auf über 200 Millionen Euro geschätzt, und seine Werke sind bis heute ein Garant für volle Häuser und gute Geschäfte. In seiner Heimatstadt Lucca wird er mit einem beeindruckenden Denkmal geehrt, während Cafés und Bistros nach seinen berühmtesten Opern benannt sind. Zum 100. Todestag wird «Tosca» in zahlreichen Opernhäusern aufgeführt, um das Andenken an den Maestro zu feiern.
Sein letztes Werk, die unvollendete Oper «Turandot», bleibt ein Symbol für Puccinis tragisches Leben. Bei der Uraufführung 1926 brach der Dirigent Arturo Toscanini die Aufführung an der Stelle ab, an der Puccini seine letzten Noten hinterlassen hatte. Puccini selbst hatte es vorhergesagt: «Diese Oper wird unvollständig aufgeführt werden.» Heute wird «Turandot» jedoch vollständig gespielt, basierend auf den Skizzen, die der Maestro hinterließ.