Prothesenspringer Markus Rehm hat bei der Para-Leichtathletik-WM in Paris seinen sechsten Titel in Serie gewonnen. Der 34-Jährige triumphierte in der Startklasse T64 mit einer Weite von 8,49 Metern und war für die Konkurrenz dieses Mal wieder unerreichbar. Rehm selbst zeigte sich nach dem Wettkampf sehr zufrieden und sagte, dass es ein toller Wettkampf gewesen sei. Er hatte sich das Ziel gesetzt, den WM-Rekord zu brechen, was ihm auch gelang.
Allerdings hatte Rehm während des Events mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Wechselnde Windbedingungen und das Warten aufgrund von Rennenstarts erschwerten die Situation. Zudem war Rehm von dem Sturz seines Trainingspartners Stylianos Malakopoulos aus Griechenland betroffen, der seit einem Jahr sein Trainingspartner ist. Der Sturz brachte Rehm aus dem Konzept, da er sich um Malakopoulos sorgte. Dennoch schaffte er es, die Situation zu managen und gewann letztendlich den Titel.
Auch die Trainerin der beiden Sportler, die frühere Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius, war stolz auf Rehms Leistung und lobte ihn dafür, wie er mit der schwierigen Situation umgegangen sei.
Nach dem Wettkampf legte die USA Protest ein, da sie behaupteten, Rehm habe illegale Spikes unter seinem Schuh getragen. Der Protest wurde jedoch am Morgen zurückgezogen. Rehm äußerte sich traurig darüber, dass der Protest ausgerechnet von der Nation kam, mit der er viel zu tun hatte und der er geholfen hat. Er betonte, dass nun alle Sportler auf ihre Spikes achten müssen, da er nicht wusste, dass dies eine Rolle spielen könnte.
Rehm hatte sich als neues Traumziel die Weite von Mike Powell von 8,95 Metern gesetzt, allerdings konnte er diesen Rekord noch nicht brechen. Dennoch verbesserte er seinen eigenen WM-Rekord aus dem Jahr 2015 um neun Zentimeter. Bei Großereignissen im Para-Sport ist Rehm seit 2011 ungeschlagen und konnte neben sechs WM-Titeln auch fünf EM-Triumphe sowie drei Paralympics-Goldmedaillen im Weitsprung gewinnen.
Mit seinem Sieg konnte Rehm dem deutschen Team bei der Para-Leichtathletik-WM drei Gold-, zwei Silber- und drei Bronzemedaillen einbringen. Die WM geht noch bis Montag und dient als Generalprobe für die Paralympics im kommenden Jahr, die ebenfalls in Paris stattfinden werden. Bei der vorherigen WM in Dubai im Jahr 2019 gewann das deutsche Team elfmal Edelmetall.