Hoffnung auf Rückkehr: Neue Wanderfalken am Campanile gesichtet!
Fünf Wanderfalken am Campanile wecken Hoffnung, trotz Vogelgrippe-bedingtem Rückgang. Biologen sind optimistisch.

Hoffnung auf Rückkehr: Neue Wanderfalken am Campanile gesichtet!
In den letzten Monaten wurden am berühmten Campanile der UC Berkeley fünf Wanderfalken gesichtet, was die Hoffnung auf die Rückkehr dieser majestätischen Vögel weckt. Die beiden bekanntesten Falken, Annie und Archie, sind in diesem Frühjahr jedoch verschwunden, vermutlich infolge der Vogelgrippe, die die Populationen dieser Art stark beeinträchtigt hat. Annie trat erstmals 2016 auf und war der letzte Partner von Archie. Beide Vögel waren nicht mit Identifikationsmarken versehen, was die Bestätigung ihrer Identität erschwert, selbst wenn sie tot aufgefunden werden sollten.
Die Situation in der Bay Area ist besorgniserregend, da die Anzahl der Wanderfalken in den letzten zwei Jahren signifikant gesunken ist. Die Biologin Lynn Schofield betont die Bedeutung einer schnellen Kommunikation über Sichtungen, während Mary Malec von Cal Falcons optimistisch ist, dass sich bald ein neues Brutpaar am Campanile niederlässt. Sean Peterson, ein Experte für Vogelverhalten, hebt hervor, dass die Bay Area aufgrund des angenehmen Wetters und der Vielzahl an Nahrungsangeboten attraktiv für Vögel ist. Der Campanile bietet geschützte Nistmöglichkeiten, die diesen gefleckten Raubvögeln helfen könnten, sich niederzulassen.
Herausforderungen durch Vogelgrippe
Die Vogelgrippe hat in den letzten Jahren verheerende Auswirkungen auf die Wanderfalkenpopulationen in den USA. In vielen Regionen ist die Zahl der territorialen Paare um 30 bis 60 Prozent gesunken. Ausnahme ist Europa, wo die Sterberaten unter den betroffenen Vögeln zu sinken beginnen. Peterson warnt jedoch davor, dass eine Erholung der Falkenpopulation in der Bay Area Zeit benötigen wird.
Die aktuellen Probleme der Wanderfalken spiegeln eine breitere, besorgniserregende Tendenz wider: Die Populationen gehen zum ersten Mal seit den 1960er und 70er Jahren zurück. Diese Abnahme erfolgt nach einem erfolgreichen Wiederherstellungsprogramm, das aufgrund der durch das Pestizid DDT verursachten Gefährdung ins Leben gerufen wurde. Die Wanderfalken wurden 1999 aus der Liste der gefährdeten Arten gestrichen, nach erheblichen Zuwächsen der Populationen.
Die Folgen der Rückgänge
Kathy Clark, die Leiterin des Endangered and Nongame Species Program in New Jersey, berichtet von einem ungewöhnlich hohen Austausch von geschlechtsreifen Vögeln, was die Unsicherheit zu den aktuellen Bestandszahlen verstärkt. Daten aus Virginia und anderen Bundesstaaten zeigen, dass bewohnte Nistplätze seltener werden und dass einige Nester aufgrund unerfahrener Junger Vögel gescheitert sind. Anzeichen deuten darauf hin, dass die Hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) eine wesentliche Rolle bei diesen Rückgängen spielt.
Obgleich die Sprecherin des Falcon Research Groups, Bud Anderson, von einem signifikanten Rückgang der Falkenpaare in den San Juan Islands berichtet, wird die langfristige Auswirkung von HPAI auf die Bestände der Wanderfalken weiterhin diskutiert. Die aktuelle Lage erforderte von Fachleuten erhöhte Überwachung und Forschung, um zu verstehen, ob die Bestände sich erholen können oder ob sie einer weiteren Gefährdung ausgesetzt sind.