Der neu gewählte Integrationsbeirat hat sich zu seiner ersten konstituierenden Sitzung im Technischen Rathaus in Friedrichshafen getroffen. Bürgermeister Andreas Hein verpflichtete dabei die neuen Mitglieder des Integrationsbeirates, die aus acht sachkundigen Einwohnerinnen und Einwohnern mit Migrationshintergrund sowie sechs professionellen Trägern der Integrationsarbeit bestehen. Darüber hinaus umfasst der Beirat je einen Vertreter für die geschäftsführende Schulleitung und die Verwaltung, je einen Sitz für die Fraktionen des Gemeinderats sowie zwei Sitze für das Jugendparlament.
Der Integrationsbeirat hat die Aufgabe, die Belange der Einwohnerinnen und Einwohner mit Migrationsgeschichte zu vertreten. Er bringt deren Interessen, Bedürfnisse und Erfahrungen in die kommunalen Entscheidungen ein. Zudem dient er als strategisches Gremium und berät den Gemeinderat in integrationspolitischen Fragen. Zentrale Aufgaben umfassen das Monitoring des 2022 erarbeiteten Integrationsplans, die Vernetzung mit anderen integrationspolitischen Gremien und die zentrale Rolle bei der Umsetzung der „Partnerschaft für Demokratie“. Auch die Entscheidung über die strategische Ausrichtung und Projekte im Rahmen des Aktionsfonds von „Demokratie leben!“ fällt in den Zuständigkeitsbereich des Beirates.
Integration in Friedrichshafen
Der Integrationsplan des Bodenseekreises, der mit Beteiligung von Stadtvertretern erarbeitet wurde, bildet die Grundlage der Integrationspolitik in Friedrichshafen. Dieser Plan orientiert sich an den integrationspolitischen Grundsätzen von 2015 und stützt sich auch auf das Positions- und Impulspapier des Städtetages Baden-Württemberg von 2019. Integration wird hier als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden, die auf dem Grundgesetz und der Anerkennung gemeinsamer demokratischer Normen basiert. Friedrichshafen pflegt eine offene Willkommenskultur und lehnt Diskriminierung ab.
Das Ziel des Integrationsplans ist es, Vielfalt als Bereicherung anzuerkennen und zu gestalten. Wichtige Aspekte der Integrationsarbeit umfassen die gleichberechtigte Teilhabe an Bildung, Sport, Kultur, Beruf, Wohnraum, sozialen Dienstleistungen sowie gesundheitlicher Versorgung. Sprachkompetenzen in Deutsch und Herkunftssprachen werden als Schlüsselressourcen für eine erfolgreiche Integration angesehen. Der Integrationsplan richtet sich nicht nur an Menschen mit Migrationsgeschichte, sondern an die gesamte Stadtgesellschaft. Bestimmte Ziele und Maßnahmen sind jedoch speziell auf Zugewanderte und Geflüchtete ausgerichtet, um deren Teilhabe zu fördern.
Darüber hinaus sind Querschnittsthemen wie die Förderung von Frauen und Mädchen, die Inklusion von Menschen mit Behinderung, die Sicherstellung von Beteiligung sowie ökologische und soziale Nachhaltigkeit von zentraler Bedeutung. Der Integrationsprozess erfordert ein Netzwerk von Akteuren und die aktive Beteiligung der Zugewanderten. Um den Fortschritt der Maßnahmen zu dokumentieren, ist ein jährlicher Fortschrittsbericht geplant, in den der Integrationsbeirat eingebunden wird.