Ländlicher Raum

Neue Ergebnisse zu Nahrungsergänzungsmitteln für Kinder veröffentlicht

Nahrungsergänzungsmittel für Kinder als nicht verkehrsfähig beurteilt

Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Karlsruhe hat kürzlich die Ergebnisse eines Untersuchungsprogramms zu Nahrungsergänzungsmitteln für Kinder veröffentlicht. Insbesondere wurden Produkte für Säuglinge und Kleinkinder untersucht, wobei festgestellt wurde, dass viele dieser Nahrungsergänzungsmittel als nicht verkehrsfähig einzustufen sind. Das CVUA Karlsruhe untersuchte insgesamt 31 Nahrungsergänzungsmittel zwischen den Jahren 2021 und 2023, wobei diese größtenteils über das Internet bezogen wurden. Von diesen 31 Produkten waren 19 explizit für den Verzehr von Säuglingen und Kleinkindern vorgesehen.

Die nicht verkehrsfähige Einstufung dieser Nahrungsergänzungsmittel beruht auf mehreren Gründen. Zum einen enthalten sie nicht zugelassene Stoffe und haben irreführende Aufmachungen. Des Weiteren ist die hohe Menge an Nährstoffen problematisch, die durch diese Produkte zugeführt wird. Aufgrund dieser Bedenken sprach sich der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, gegen den Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln für Säuglinge und Kleinkinder aus. Auch ältere Kinder sollten ohne ärztliche Empfehlung keine Nahrungsergänzungsmittel erhalten.

Besonders auffällig ist, dass diese Produkte mit bunten Aufmachungen und entsprechenden Werbeaussagen gezielt Säuglinge (unter zwölf Monaten) und Kleinkinder (ein bis drei Jahre) ansprechen. Die Eltern werden dabei in die Irre geführt und glauben, dass ihre Kinder einen spezifischen Bedarf an diesen Produkten hätten. Jedoch haben wissenschaftliche Studien bereits klargestellt, dass dies nicht der Fall ist.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass diese Nahrungsergänzungsmittel nicht nur Vitamine und Mineralstoffe enthalten, sondern auch nicht erlaubte Zusatzstoffe. Besonders bedenklich sind die festgestellten Überschreitungen der Tageshöchstmengen vieler Nährstoffe, insbesondere bei Folsäure. Eine übermäßige Zufuhr von Nährstoffen stellt bei jungen Kindern eine Belastung dar.

Siehe auch  Start der Aktion „Sicherer Schulweg“

Aktuell gibt es keine konkreten Regelungen für Nahrungsergänzungsmittel für Säuglinge und Kinder. Daher plädiert das Bundesland Baden-Württemberg dafür, dass auf europäischer Ebene zeitnah klärende Regelungen erlassen werden sollten, um einen hohen Gesundheitsschutz für diese empfindliche Verbrauchergruppe zu gewährleisten. Aus diesem Grund wurde das Thema auch in die Verbraucherschutzministerkonferenz eingebracht.

Anstatt auf Nahrungsergänzungsmittel zu setzen, empfiehlt Verbraucherschutzminister Hauk den Eltern, auf natürliche Nährstoffquellen aus herkömmlichen Lebensmitteln und eine ausgewogene Ernährung zu setzen. Nur wenn eine Unterversorgung mit einem Nährstoff befürchtet wird, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Familienernährung kann den Nährstoffbedarf von Kleinkindern vollständig decken. Das Netzwerk „Gesund ins Leben“ hat deutschlandweite Empfehlungen für die Ernährung und Bewegung von Kindern im Alter von ein bis drei Jahren entwickelt. Diese Empfehlungen beinhalten eine ausreichende Menge an pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Getreide- und Getreideprodukten, Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Nüssen. Tierische Lebensmittel wie Milch- und Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Eier ergänzen diese Ernährung. Wasser und andere ungesüßte beziehungsweise zuckerfreie Getränke sollten bevorzugt konsumiert werden.

Abschließend ist festzuhalten, dass Nahrungsergänzungsmittel für Kinder keine empfohlene Option sind. Die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen kann durch eine ausgewogene Ernährung gewährleistet werden. Es wird empfohlen, natürliche Nährstoffquellen zu nutzen und bei Unsicherheiten ärztlichen Rat einzuholen.

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