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Ein gewalttätiger Vorfall im Bandenmilieu von Stuttgart hat zur Wiederaufnahme eines Mordprozesses geführt, nachdem ein Schöffe während einer Verhandlung auf sein Mobiltelefon schaute und eine WhatsApp-Nachricht las. Laut Bild.de wurden dadurch rund 40.000 Euro Steuergeld verschwendet, als die Verhandlung am Landgericht Stuttgart abgebrochen werden musste. Der Vorfall ereignete sich, als Verteidiger einen erfolgreichen Befangenheitsantrag stellten, da Zweifel an der Unparteilichkeit des Schöffen bestanden.
Laut Landtag Baden-Württemberg muss der gesamte Prozess neu aufgerollt werden, einschließlich aller bisherigen Verhandlungen und Zeugenaussagen. Der neue Prozessbeginn ist für den 7. Januar 2025 angesetzt. Die Hauptangeklagten, Steven G. (22) und Eren B. (21), stehen im Verdacht, im März 2023 den 34-jährigen Hasan T. in Zuffenhausen angeschossen zu haben, der dabei schwer verletzt wurde und heute im Rollstuhl sitzt. Es wird ihnen versuchter Mord vorgeworfen.
Details zum Vorfall
Hasan T. erlitt während des Angriffs massive Verletzungen, wurde jedoch trotz erheblichem Blutverlust und Atemlähmung gerettet. Neben den Hauptangeklagten ist auch ein dritter Verdächtiger, Azad G. (21), in Untersuchungshaft, der die Tatwaffe nach der Tat angeblich zersägt und im Wald vergraben haben soll. Laut Staatsanwalt Peter Holzwarth sollen die Angeklagten zur Stammkneipe des gegnerischen Bandenchefs gefahren sein und dessen Namen gerufen haben, bevor Steven G. dreimal auf Hasan T. schoss, während Eren B. ebenfalls schoss, jedoch nicht traf.
Der Prozess zieht sich über insgesamt 14 Verhandlungstage, mit einem erwarteten Urteil am 29. April. Den Angeklagten drohen bis zu zehn Jahre Haft. Die Richterin Verena Alexander setzt große Hoffnungen darauf, dass die Handys während der Verhandlung nicht genutzt werden, um weitere Eskapaden zu vermeiden.