Vera Mercer: Genuss und Vergänglichkeit in atemberaubenden Stillleben
Entdecken Sie die faszinierende Kunst von Vera Mercer, die kulinarische Stillleben mit neo-barocker Ästhetik verbindet.

Vera Mercer: Genuss und Vergänglichkeit in atemberaubenden Stillleben
Die Künstlerin Vera Mercer, geboren 1936 in Berlin, hat eine faszinierende Verbindung zwischen dem Essen und der Fotografie geschaffen. Sie ist bekannt dafür, alles zu essen, was sie fotografiert, und schafft damit ein einzigartiges Verhältnis zu ihren Motiven, das über die bloße dekorative Fotografie hinausgeht. Bietigheimer Zeitung berichtet, dass Essen für Mercer ein zentrales Lebensmotto darstellt und sie mit ihrer Kunst die Vergänglichkeit des Lebens thematisiert. Sie dokumentiert nicht nur schöne Speisen, sondern auch vergängliche Momente, wie das Verwelken von Blumen oder halb aufgegessene Teller. Diese drammatologische Sichtweise auf das Stillleben erinnert stark an die niederländische Kunst des 17. Jahrhunderts.
Mercers neo-barocke Ästhetik bringt dekorative Elemente in den Vordergrund, während sie dramatische Momente in ihren Stillleben feiert. Ihren fotografischen Stil entwickelte sie in einer Zeit, in der sie mit Künstlern der Pariser Avantgarde in Kontakt trat. Nach ihrem Umzug nach Paris heiratete sie 1958 den „Eat-Art“-Künstler Daniel Spoerri, mit dem sie in eine kreative Gemeinschaft eintauchte, bevor sie sich später wieder trennte. Diese Verbindung beeinflusste Mercury auch in ihrer späteren Karriere, in der sie international bekannt wurde.
Künstlerische Einflüsse und Karriere
Mercer, die das Talent von ihrem Vater Franz Mertz, einem Bühnenbildner, erbte, entdeckte schon früh ihr Interesse an der Kunst und der Fotografie. In den 1950er Jahren begann sie, berühmte Persönlichkeiten der Kunstszene zu fotografieren, darunter Marcel Duchamp, Samuel Beckett und Andy Warhol. Ihre Reportagen und Fotos wurden von internationalen Magazinen geschätzt, was zu ihrem internationalen Ruhm beitrug. Verbunden mit ihrem noch bis heute anhaltenden Interesse an Gastronomie entblühte Mercer sogar als Gastronomin, indem sie zwei Restaurants und ein Delikatessengeschäft führte. Heute teilt sie ihr Leben zwischen Omaha, Nebraska und Paris, wo sie nach wie vor aktiv in der Kunstszene tätig ist.
Ihr Werk ist nicht nur ein Ausdruck von Ästhetik, sondern auch von persönlicher Philosophie. Die Themen ihrer Stillleben und die Verbindung zwischen Essen und vergänglichen Objekten spiegeln ihre Lebenseinstellung wider. Sie sieht in der Darstellung von Nahrungsmitteln einen Genuss, der auch mit der Vergänglichkeit von Schönheit und Leben verbunden ist. Ihre Arbeiten sind regelmäßig in angesehenen Ausstellungen zu finden, wie zum Beispiel im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern oder im Centro de la Imagen in Mexiko-Stadt.
Ausstellungen und Publikationen
Vera Mercer hat zahlreiche Ausstellungen durchgeführt und wichtige Werke veröffentlicht. Ihre Ausstellungen beinhalten:
- „Vera Mercer. Stilleben“, Bayer/Kultur im Erholungshaus, Leverkusen
- „Vera Mercer. Nature Morte“, Centro de la Imagen, Mexiko-Stadt, 2011
- „Vera Mercer. Stillleben“, Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, 2015/2016
- „Vera Mercer und Daniel Spoerri. Aufgetischt!“, Künstlerhaus Marktoberdorf, 16. Februar bis 19. Mai 2019
Darüber hinaus hat sie mehrere bedeutende Publikationen verfasst, die ihre Kunst und deren Entwicklung dokumentieren, darunter „Vera Mercer. Photographs and Still Lifes“ und „Vera Mercer: Life Berlin“. Ihr kreatives Schaffen und ihre innovative Sichtweise auf Fotografie und Zusammentreffen von Kunst und Kulinarik machen Vera Mercer zu einer außergewöhnlichen Figur in der zeitgenössischen Kunstszene.